AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Kindesmissbrauch: Täter bleiben unbestraft

Mittwoch, 3 Oktober 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – Wie Pfarrer Jean Oktutu von der Gemeinde Sacre Couer in Musihie (im Westen des Landes) beklagt, gab es in der Demokratischen Republik Kongo in den vergangenen Monaten eine Vergewaltigungswelle. Bei den Opfern handelt es sich vorwiegend um minderjährige Mädchen, darunter auch Kinder im Alter von sechs Jahren. Dies führte vor allem auch zu heftiger Krtitik am Justizsystem des Landes, das infolge unzulänglicher Ressourcen und Kompetenzen, diesen Gewaltopfern nur wenig Hoffnung bietet. Auf die Unzulänglichkeit der kongolesischen Justiz auf lokaler Ebene und auf Ebene der Provinzen weisen die Mütter der Opfer hin, die ihre Proteste auch der Regierung unterbreiteten.
In der Provinz Bandundu gibt es bereits ein Programm gegen die Straffreiheit von Sexualtätern, doch die Einheimischen sind skeptisch, was dessen Umsetzung anbelangt. Oft gelingt den Tätern aufgrund der prekären Sicherheitsmaßnahmen nach der Festnahme die Flucht. In Mushie gibt es nur einen Richter, der für alle Verfahren zuständig ist. Für die insgesamt rund 80 Millionen Einwohner der Demokratischen Republik Kongo gibt es im Durchschnitt einen Richter je 20.000 Einwohner. Obschon erst vor kurzem rund 2.000 neue Richter ernannt wurden, gibt es insgesamt nur 4.000 Richter im ganzen Land. In diesem Sinne bedarf es der Zusammenarbeit aller Bürger des Landes, insbesondere wenn es darum geht, Straftaten anzuzeigen. (AP) (Fidesdienst, 03/10/2012)


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