ASIEN/PAKISTAN - Blasphemieparagraph: Fall Rimsha lässt ein neues Bewusstsein entstehen

Dienstag, 4 September 2012

Islamabad (Fidesdienst) – Über den Fall des katholischen Mädchens Rimsha Mashi, das wegen Blasphemie angeklagt wurde, berichten in Pakistan sowohl staatliche als auch private Medien. Auch die in Hurdu erscheinenden und im allgemeinen eher konservativen Tageszeitungen befassen sich mit dem Fall. „Durch den Fall Rimsha erhielten christliche und muslimische Religionsführer, Vertreter von Nichtregierungsorganisationen und Intellektuelle die Möglichkeit, sich zu Fällen des Missbrauchs des Blasphemie-Paragraphen zu äußern. Dadurch entsteht ein neues Bewusstsein in der pakistanischen Öffentlichkeit, was zu einer Revision oder Änderung des Gesetzes führen könnt“, so P. John Shakir Nadeem, Leiter von „Radio Veritas“ und Sekretär der Kommission für Soziale Kommunikationsmittel der Pakistanischen Bischofskonferenz. Nach Ansicht von P. Shakir Nadeem, „sind sich alle einig, dass der Missbrauch des Blasphemie-Paragraphen gestoppt werden muss. Dies ist ein großer Fortschritt. Es wird vorgeschlagen, dass die Regierung eine Sonderkommission einrichten sollte, die das Gesetz prüft und Vorschläge machte, wie ein solcher Missbrauch verhindert werden könnte und welchen Strafen es im Falle falscher Anklagen geben sollte.“ In dieser Debatte spielen jedoch auch politische Faktoren eine Rolle. „Es handelt sich um eine delikate Angelegenheit und ich glaube, dass erst langfristig etwas geschehen wird, wahrscheinlich nicht vor den Wahlen im kommenden Jahr“, so P. Nadeem. (PA) (Fidesdienst, 04/09/2012)


Teilen: