AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischof von Rustenburg zur Bergwerkskrise in Marikana: „Hauptziel ist die Beruhigung der Gemüter“

Donnerstag, 30 August 2012

Johannesburg (Fidesdienst) – „Der letzte Stand der Verhandlungen mit den Gewerkschaften ist noch nicht bekannt. Ich weiß nur, dass die Regierungsbehörden sich um eine Einigung bemühen, damit sich die Spannung legt und weitere Gewalt verhindert werden kann“, so Bischof Kevin Dowling von Rustenburg, in dessen Diözese sich die Platinmine befindet, in der bei einem Polizeimassaker am vergangenen 16. August 44 Menschen starben (vgl. Fidesdienst vom 28/08/2012).
„Das Klima unter den Arbeitern ist weiter angespannt“, so der Bischof. „Es gab zwar keine weitere Gewalt, doch diejenigen, die die Arbeit wieder aufnehmen wollen, werden weiterhin bedroht. Derzeit arbeiten zwischen 8% und 13% der Belegschaft. Die Bergleute fordern eine Gehaltserhöhung von derzeit 4.000 Rand im Monat auf 12.500 Rand“.
Die Bergwerkskrise erschüttert ganz Südafrika. Der stellvertretende Südafrikanische Präsident Kgalema Motlanthe erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kluft zwischen Reichen und Armen und die mögliche Gefahr von Aufständen. „Diese Situation dauert seit Jahren an“, so Bischof Dowling. „In Südafrika gibt es große Unterschiede zwischen einer reichen Minderheit und Millionen armer Menschen. Die Unterschiede sind größer als in vielen anderen Ländern, zum Beispiel auch in Leiteinahmerika, darunter auch Brasilien“.
Volkswirtschaftliche Themen stehen auch im Mittelpunkt einer politischen Debatte in den Reihen der Regierungspartei ANC (African National Congress), die das Land seit dem Ende der Apartheid regiert und bis zum Jahresende einen neuen Präsidentschaftskandidaten benennen werden muss. (LM) (Fidesdienst, 30/08/2012)


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