AFRIKA/SÜDAFRIKA - Bischof von Rustenburg: „Morgen könnte eine Einigung bei den Verhandlungen über die Mine in Marikana zustande kommen“

Dienstag, 28 August 2012

Johannesburg (Fidesdienst) - Für den morgigen 29. August wird die Unterzeichnung eines Abkommens zwischen den Gewerkschaften und den Betreibern der Platinmine in Marikana (North West Province, Südafrika) erwartet. Dies betont Bischof Kevin Dowling von Rustenburg im Gespräch mit dem Fidesdienst.
„Wir hoffen, dass die Bemühungen der Regierung um eine Einigung zwischen den vier Gewerkschaften und dem Management der Mine erfolgreich sein werden“, so Bischof Dowling.
„Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, insbesondere, was die Lohnerhöhung anbelangt. Die Atmosphäre ist weiterhin angespannt und die Arbeiter, die gerne wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren würden, werden von den Streikenden bedroht“, so der Bischof, der an den Verhandlungen zusammen mit anderen christlichen Religionsvertretern des Kirchenrates in Südafrika teilnimmt.
Am 16. August war es bei einer von den Gewerkschaften organisierten Protestkundgebung zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen: durch Schüsse von Polizeibeamten starben 34 Minenarbeiter. Bei den Unruhen kamen insgesamt 44 Menschen ums Leben. In einer Verlautbarung der Southern African Catholic Bishops’ Conference (SACBC), die dem Fidesdienst vorliegt, fordern die Bischöfe eingehende Ermittlungen zu den Vorgängen. Gleichsam verurteilen sie die Gewalt.
„Ich habe zusammen mit meinen Priestern die Verletzen und die Angehörigen der Opfer besucht. In den vergangenen beiden Wochen haben wir versucht, unser möglichstes zu tun, um diejenigen zu trösten, die von dem Unglück betroffen sind“, so Bischof Dowling. „ich bin soeben von einem Besuch im Krankenhaus von Rustenburg zurück, wo die Verletzten mit besonders schweren Verletzungen behandelt werden. Es ist eine schreckliche Tragödie“, so der Bischof weiter.
Bischof Dowling ist besorgt, da „in der südafrikanischen Gesellschaft die Gewaltbereitschaft zunimmt, wenn es um die Lösung von Problemen geht. Es gibt immer noch viele arme Menschen, die die Hoffnung auf eine bessere Zukunft zunehmend verlieren. Vor allem unter arbeitslosen Jugendlichen herrscht große Verzweiflung“. „Dies sind Probleme, die wir durch das Mitwirken aller gemeinsam überwinden sollten: dabei ist eine Zusammenarbeit zwischen Regierung, Bergwerksunternehmen, Gewerkschaften und Kirchen notwendig“, so Bischof Dowling abschließend. (LM) (Fidesdienst, 28/08/2012)


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