ASIEN/PAKISTAN - Christen begrüßen neues Gesetz: Zwangsbekehrungen verstoßen gegen die Menschenwürde

Dienstag, 19 Juni 2012

Lahore (Fidesdienst) – Die Zwangsbekehrungen und Zwangsehen „verstoßen gegen die Menschenwürde, die Menschenrechte, die grundlegenden Freiheiten der Individuen, die jedem Menschen von Gott gegeben sind“. Aus diesem Grund „begrüßen wir als Christen den neuen Gesetzentwurf (vgl. Fidesdienst vom 14/06/2012), der Missbrauch verhindern soll, von dem vor allem hinduistische und christliche religiöse Minderheiten betroffen sind“, so der Dominikanerpater James Channan (op) zum Fidesdienst. Der Ordensmann leitet das „Peace Center“ in Lahore, dass sich für interreligiösen Dialog und Rechte religiöser Minderheiten in Pakistan einsetzt.
Nach Ansicht von P. Channan – der früher Sekretär der bischöflichen Kommission für Dialog und Konsultor des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog war – „ist der neue Gesetzentwurf zur Beendigung von Zwangsbekehrungen und Zwangsehen sehr wichtig. Er ist ein Fortschritt im Hinblick auf Harmonie und Frieden in Pakistan“ und „trägt zum Aufbau eines toleranten, friedlichen Landes bei, das die Menschenrechte respektiert“.
Unterdessen fand in den vergangenen Wochen in Pakistan eine breite öffentliche Debatte zu dem Thema statt. In den vergangenen Tagen beklagte der hinduistische Politiker Bherulal die „Gleichgültigkeit der Regierungspartei im Hinblick auf das Phänomen der Zwangsbekehrungen“. In diesem Zusammenhang hatten Vertreter der hinduistischen Gemeinschaft bereits mit einer „Massenemigration“ gedroht, „sollte es nicht umgehend Maßnahmen zur Beendigung der Zwangsbekehrungen geben.
Auch Vertreter des „Pakistan Dalit Solidarity Network“ forderten von der Regierung die Zurkenntnisnahme der Zwangsbekehrungen und beklagte die soziale und wirtschaftliche Diskriminierung der armen und ausgegrenzten Gemeinden.
Nach Ansicht des Sonderberaters des Premierministers für Harmonie, Paul Bhatti, gehören vor allem Armut, Analphabetismus, Unwissen und soziale Ungerechtigkeit zu den Hauptursachen des Phänomens der Zwangsbekehrungen. (PA) (Fidesdienst, 19/06/2012)


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