Islamabad (Fidesdienst) – „Alle Rechte müssen für alle Menschen in Pakistan garantiert werden und zwar unabhängig von Geschlecht, Religion und sozialer Herkunft“, so die die UN-Hochkommissarin für Menschenrechte, Navi Pillay, forderte nach ihrem viertätigen Besuch im Land (4.-7. Juni). Es seien zwar Fortschritte gemacht worden, so Frau Pillay, doch „es liegt noch ein langer Weg in verschiedenen Bereichen vor uns“, wenn es um die Achtung der Menschenrechte insbesondere gegenüber religiösen Minderheiten geht.
Die UN-Vertreterin traf sich auch mit dem Sonderberater des Premierministers für Harmonie, Paul Bhatti. Bei dem Gespräch, bei dem es insbesondere um Fragen der religiösen Minderheiten ging, betonte, dass die Regierung alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreift, um Armut, Analphabetismus und Intoleranz zu bekämpfen. Dabei erinnerte Bhatti auch daran, dass es im Land eine „Kommission für religiöse Minderheiten“ gebe und sein Ministerium sich insbesondere mit „Problemen zwischen der Mehrheit und den Minderheiten“ befasse. In diesem Zusammenhang würdigte Frau Pillay Bemühungen der Regierung in diesem Bericht und lobte insbesondere „die Vergabe von Stipendien für pakistanische Studenten, die im Ausland studieren wollen“.
In den vergangenen Tagen unterzeichnete der pakistanische Staatspräsident unterdessen ein Dekret zur Schaffung einer neuen „Menschenrechtskommission“, die die Lage im Land beobachten soll. Die Mitglieder der 10-köpfigen Kommission werden für eine Amtszeit von jeweils vier Jahren ernannt und Vertreten die verschiedenen Provinzen und die religiösen Minderheiten. Außerdem gehört der Kommission auch eine Beauftragte für Frauenfragen an und mindestens zwei Delegationsmitglieder sollen Frauen sein. Die Schaffung einer solchen Kommission wird von der katholischen Kirche im Land begrüßt, die hofft, dass „diese neue Einrichtung die Menschenrechtslage in Pakistan tatsächlich verbessern wird“. (PA) (Fidesdienst, 08/06/2012)