Islamabad (Fidesdienst) - Die bekannte Menschenrechtsanwältin Asma Jahangir ist in Gefahr: wie sie selbst mitteilt, wird sie von Teilen des pakistanischen Establishment und Mitarbeitern des Geheimdienstes bedroht.
Diesbezüglich betont die Justitia-et-Pax-Kommission der Pakistanischen Bischofskonferenz: „Wir erklären uns solidarisch mit Frau Jahangir, mit der wir eng zusammenarbeiten“. Im Gespräch mit dem Fidesdienst würdigt der Sekretär der bischöflichen Kommission, Peter Jacob, „den Einsatz von Frau Jahrngir für Redefreiheit und Rechtsstaatlichkeit sowie den Schutz religiöser Minderheiten und der Demokratie in Pakistan“.
Auf Initiative von Asma Jahangir entstand die „Human Right Commission of Pakistan“ (HRCP), deren frühere Vorsitzende sie war. Die ehemalige Präsidentin des Verbandes der Anwälte beim Obersten Gericht ist auch Vertreterin des UN-Menschenrechtsrates in Pakistan. Die Nichtregierungsorganisation HRCP äußerte sich unterdessen „sehr besorgt“ und appelliert an die internationale Staatengemeinschaft mit Blick auf den Besuch der Hohen Vertreterin der EU für Außenpolitik, Frau Cathrine Asthon, in Pakistan.
Frau Jahangier wurde vor allem im Zusammenhang mit ihrem Engagement für die gemarterte Region Belutschistan bedroht. In der westpakistanischen Provinz verüben die so genannten „Frontier Cops“ , eine in der Region zur Bekämpfung der Rebellen stationierte Sondereinheit der Armee, Übergriffe auf Zivilisten. Frau Jahangier prangerte insbesondere Entführungen und Verschleppungen sowie außergerichtliche Hinrichtungen an, die in der Region weit verbreitet sind. Dabei äußerte sie den Verdacht, dass Geheimdienste und Frontier Cops für diese Menschenrechtsverstöße verantwortlich sein könnten.
Nach offiziellen Angaben werden in der Provinz Belutschistan über 2.000 Menschen vermisst. In den vergangenen Jahren kam es zu insgesamt 550 Terrorangriffen und über 100.000 Menschen haben die Provinz bereits verlassen. In den vergangenen Tagen gründete die pakistanische Regierung einen Sonderausschuss, der sich mit der Situation in Belutschistan befassen soll. (PA) (Fidesdienst, 06/06/2012)