ASIEN/PAKISTAN - Nichtregierungsorganisationen: Frau Ashton sollte auch „heiße“ Themen ansprechen

Dienstag, 5 Juni 2012

Islamabad (Fidesdienst) – Bei ihrem Besuch in Pakistan, der am heutigen 5. Juni beginnt, sollte sich die Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik auch mit den „heißen“ Themen des Landes befassen. Die fordert die Nichtregierungsorganisation „Human Rights Commission of Pakistan (HRCP) in einem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt. Die Nichtregierungsorganisation ist Mitglied des Netzwerks „Citizens for Democracy“, in dem sich zahlreiche Bürgerbewegungen zusammenschließen und in dem auch die bischöfliche Justitia et Pax-Kommission vertreten ist. Im Gespräch mit dem Fidesdienst beton Zhora Yusuf, Vorsitzender von HRCP: „Wir bitten Frau Ashton, dass bei den Gesprächen mit der Regierung, die Fragen anspricht, die für die Demokratie des Landes wichtig sind, wie zum Beispiel die Situation der Verschlechterung der religiösen Minderheiten“. „Ein weiterer wichtiger Punkt sind willkürliche Hinrichtungen, Entführungen und Verschleppungen, zu denen es immer wieder vor allem in Beluchsitan kommt“, so Zhora Yusuf weiter. „Frau Ashton sollte außerdem die Sorge Europas und der internationalen Gemeinschaft im Hinblick auf den Missbrauch des Blasphemieparagraphen ausdrücken“, so der Vorsitzende der Nichtregierungsorganisation.
Auch die Menschenrechtsorganisation „Human Rights Watch“ (HRW) bittet in einem offenen Brief, der dem Fidesdienst vorliegt, darum, dass die Europäische Union sich mit Menschenrechtsverstößen in Pakistan auseinandersetzt. Der Direktor von HRW, Ali Dayan Hasan, betont: „Frau Ashton sollte den pakistanischen Behörden darauf hinweisen, dass die Bekämpfung einer Kultur des Missbrauchs und der Diskriminierung von wesentlicher Bedeutung ist, wenn es darum geht, Beziehungen zur Europäischen Union aufzubauen“. In diesem Zusammenhang erinnert er auch an das Moratorium für die Todesstrafe, das die pakistanische Regierung bereits im Jahr 2008 eingeführt hat. Seither habe es zwar keine Hinrichtungen mehr gegeben, doch die Zivilgesellschaft fordere die endgültige Abschaffung der Todesstrafe. (PA) (Fidesdienst, 05/06/2012)


Teilen: