AMERIKA/HONDURAS - Protestmarsch: Jugendliche demonstrieren gegen die Gewalt im Land

Freitag, 1 Juni 2012

Tegucigalpa (Fidesdienst) – Rund 4.000 Jugendliche aus Honduras werden zu einem Protestmarsch erwartet, der am 8. Juni in Tegucigalpa beginnt und am 10. Juni in Talanga ankommen wird. Die Demonstranten fordern von der Regierung Maßnahmen zur Beendigung der Gewalt im Land: jeden Tag kommen in Honduras im Durchschnitt 19 Menschen gewaltsam ums Leben. Der Protestmarsch wird von der Erzdiözese Tegucigalpa veranstaltet.
Marvin Cruz vom Veranstaltungsausschuss der Protestkundgebung betonte gegenüber der einheimischen Presse, dass man von Staatspräsident Porfirio Lobo auch die Entwaffnung der Zivilbevölkerung fordere, da allein im Jahr 2011 nach Angaben der Kommission für Menschenrechte (CDH) die Rate der Morde bei 86,5 je 100.000 Einwohnern lag.
An der Organisation der Kundgebung wirkt auch der Gemeindepfarrer von Talanga, P. Miguel Mejia mit, der betont, dass bei der Demonstration auch der überzeuge Glaube der zum Ausdruck kommen werde, „womit wir die Einwohner des Landes darauf aufmerksam machen wollen, dass man etwas tun kann, um das Klima der Gewalt zu bekämpfen“. „Wir wollen zeigen, dass nicht alle Jugendlichen potentielle Kriminelle sind“, so Marvin Cruz, der dabei auch an andere ähnliche Initiativen erinnert. Öffentliche Kundgebungen werden auch in Cedros, Danli, Juticalpa, Chluteca, Comayagua und Esperanza veranstaltet.
Nach Angaben der Menschenrechtskommission kamen in der Zeit von 2000 bis 2011 insgesamt 46,450 gewaltsam ums Leben, davon 12.838 in den ersten 23 Monaten der Amtszeit des Präsidenten Lobo. Bei 80% der Opfer handelt es sich um Jugendliche und 78,6% der Morde werden mit Schusswaffen verübt. (CE) (Fidesdienst, 01/06/2012)


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