ASIEN/PAKISTAN - In Punjab wurde eine christliche Familie Opfer eines Massakers

Montag, 28 Mai 2012

Okara (Fidesdienst) – Eine ganze christliche Familie wurde in Punjab auf barbarische Weise getötet. Vier Menschen wurde in der christlichen Kolonie Muhala Ahmad in der Stadt Oktara südlich von Lahore die Kehle durchgeschnitten. Opfer des Massakers wurden die Katholikin Shugufta Baber, Lehrerin an der katholischen „Convent High School“ in Okara; ihre beiden Kinder Zanib (12) und Zarish (15) und ihre Schwester, die Krankenpflegerin Samina Bibi. Unklar ist, wer für das Massaker verantwortlich ist: zunächst wurde angenommen, dass ihr Mann, ein homäopatischer Arzt und christlicher Protestant, die Tat verübt haben könnte. Er selbst wurde verletzt aufgefunden und in ein Krankenhaus gebracht, wo er gestern seinen Verletzungen erlag. Er soll die Tat zunächst gestanden haben, aber später von „einer Gruppe bewaffneter Männer, die das Massaker verübt haben“ gesprochen haben.
Die Nichtregierungsorganisation „Legal Evangelical Association Development“ (LEAD) sprach mit verschiedenen Familien in Punjab, die dort total verängstigt in einem Klima der Unsicherheit leben und vermutet, dass es sich um „radikalislamischen Gruppen handeln könnte, deren Zielscheibe christliche Familien sind“. „Oft kommt es wegen Eifersucht oder Neid gegenüber Christen zu Unterdrückung und Mord: diese Episoden sind sehr besorgniserregend“, so Pastor Mushtaq Gill von LEAD.
Wie die einheimische Polizei mitteilt, die für Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Massaker zuständig ist, könnte Barber selbst seine Angehörigen getötet und dann versucht haben, sich selbst zu töten. Christen in Okara betonen, dass dies nur ein „Ablenkungsmanöver“ ist und erklären man werde sich an die Bundespolizei wenden, damit es zu einer vollständigen Aufklärung des Falls kommt.
Wie Beobachter aus der Stadt Okara im Gespräch mit dem Fidesdienst betonten, sind die Beziehungen zwischen Christen und Muslimen in der Stadt im Allgemeinen gut, obgleich es immer wieder vorkommt, dass radikalislamische Gruppen ihr Unwesen treiben. Im Jahr 2009 wurde unterdessen ein christlicher Friedhof demoliert, da die Behörden der Stadt das Gelände als öffentlichen Park nutzen wollten. (PA) (Fidesdienst, 28/05/2012)


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