AFRIKA/MALI - Streit um Präsidentenamt weiterhin ungeklärt: an der Grenze zu Burkina Faso sterben 25 Menschen bei Ausschreitungen zwischen verschiedenen Stämmen

Freitag, 25 Mai 2012

Bamako (Fidesdienst) – Der Streit um das Präsidentenamt bleibt weiterhin ungeklärt, nachdem das Bündnis der Patriotischen Organisationen in Mali (COPAM), in dem sich Anhänger der Putschisten zusammenschließen, die Ernennung von Amadou Haya Sanogo bekannt gab. Sanogo ist Chef der Militärjunta, die die Macht nach einem Staatstreich am 22. März übernommen hat (vgl. Fidesdienst vom 24/05/2012).
Der „Amtsantritt“ des neuen Präsidenten, der für den 24. Mai geplant war, hat nicht stattgefunden. Haya Sanogo nahm bisher nicht offiziell Stellung zu den Äußerungen des COPAM. Der ehemalige Chef der Militärjunta genießt auf der Grundlage der Vereinbarungen vom 20. Mai zwischen den Putschisten und Vertretern der CEDEAO den Status eines ehemaligen Staatsoberhaupts. Die Vereinbarungen sehen eine einjährige Übergangszeit und die Ernennung von Dioncounda Traoré zum Präsidenten vor. Dieser hält sich derzeit zur medizinischen Behandlung in Frankreich auf, nachdem er am 21. Mai von Anhängern der COPAM verletzt worden war (vgl. Fidesdienst vom 22/05/2012). Es ist noch nicht bekannt, wann er nach Mali zurückkehren wird.
Unterdessen kam es zu Unruhen an der Grenze zu Burkina Faso. Dort wurden mindestens 25 Hirten aus dem Volk der Peuls (ursprünglich aus Burkina Faso) in Sari bei Auseinandersetzungen mit Bauern aus dem Stamm der Sari ermordet. Angesichts der derzeitigen Instabilität des Landes und der Unruhen im Norden scheinen die Behörden auch nicht in der Lage die Sicherheit in anderen Landesteilen zu gewährleisten. Hunderte Peuls aus Burkina Faso sind indes in ihre Heimat zurückgekehrt. (LM) (Fidesdienst, 25/05/2012)


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