ASIEN/PHILIPPINEN - Einheimischer Bergwerksgegner ermordet: Nichtregierungsorganisationen erinnern an P. Tentorio

Mittwoch, 9 Mai 2012

Malaybalay City (Fidesdienst) – Der 37 Jimmy Liguyon, Ortsvorsteher des Dorfes San Fernando in der Provinz Bukidnon auf der Insel Mindanao (Südphilippinen), wurde kaltblütig ermordet. Als Täter wurde Aldy Salusad identifiziert, der Mitglied einer paramilitärischen Gruppe ist, die vom Stützpunkt der philippinischen Armee in Bukidnon finanziert und befehligt wird. Zu dem Mord kam es bereits am 5. März, die Tat wurde jedoch erst jetzt bekannt. Wie die philippinische Nichtregierungsorganisation „Karapatan“ mitteilt, trauert die Gemeinde um den mutigen Bürgerrechtler, der sich gegen neue Bergwergprojekte in der Region wehrte, die das Lebensumfeld der einheimischen Völker zerstören. Die Angehörigen von Jimmy Liguyon fordern nun Gerechtigkeit und das Ende der Straffreiheit. Dabei erinnern sie auch an den Mord an P. Fausto Tentorio, der im Oktober 2011 in Kidapawan ermordet wurde, weil er sich für die Rechte der einheimischen Völker einsetzte.
Insgesamt 19 Familien aus indigenen Völkern, die ihre Wohnung und ihren Landbesitz durch den Bau von Minen verloren haben, demonstrieren derzeit auf dem Platz vor dem Gebäude der Provinzregierung in Malaybay City, der Hauptstadt der Provinz Bukidnon.
Wie aus Informationen hervorgeht, die die Organisation „Karapatan“ dem Fidesdienst zur Verfügung stellt, sollen Jimmy seine beiden Brüder Emelio und Arser, die ihn besucht hatten, bei ihm zuhause von den Paramlitärs überrascht worden sein. Die Soldaten forderten sie nach einem kurzen Gespräch auf, ihnen nach draußen zu folgen, wo sie Jimmy mit einem Schuss in die Brust töteten. Nach Angaben einheimischer Beobachter soll er ermordet worden sein, weil er sich weigerte, Vereingarungen der von „San Fernando Tribal Datus Association“ mit in der Region tätigen Bergwerksunternehmen geschlossenen Vereinbarungen zu ratifizieren. In der „San Fernando Tribal Datus Association“ schließt sich eine Gruppe von Mitgliedern indigener Völker zusammen, die auf von der Regierung Eigentum in der Region San Fernando gekauft haben, um diesen Grundbesitz dann an große Bergwerksunternehmen weiterzuverkaufen. Dies lehnte Jimmy entschieden ab, weshalb er sich den Vereinbarungen widersetzte. Jimmy hatte bereits mehrere Morddrohungen erhalten. Er hinterlässt eine Frau und fünf Kinder.
„Karapatan“ fordert nun die Festnahme des Schuldigen und Schutz für die Angehörigen des Ermordeten. In diesem Zusammenhang prangert die Organisation auch Zwangsumsiedlungen von Bauern und Einheimischen auf Mindanao an. (PA) (Fidesdienst, 09/05/2012)


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