AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Radio Okapi: Stimme im Dienst des Friedens und der Menschenrechte

Dienstag, 8 Mai 2012

Bukavu (Fidesdienst) – Auf dem afrikanischen Kontinent werden Radiosender oft auch zu Kriegszwecken benutzt. In der Demokratischen Republik Kongo gibt es den Radiosender „Radio Okapi“, der dem entgegengesetzten Zweck dient und sich dem Frieden verpflichtet. Der Sender wurde von den Vereinten Nationen und der Schweizer Stiftung Hirondelle vor rund einem Jahr auf den Weg gebracht und ist 24 Stunden am Tag in der Provinz Südkivu im Osten des Landes zu hören, wo aus Gegenden berichtet wird, die vom Krieg verwüstet wurden. Der Sender versteht sich als Stimme der Stimmlosen und will in diesem Sinn vor allem Unrecht und Missbrauch anprangern. Der Krieg ist zwar offiziell beendet, doch bewaffnete Gruppen treiben weiterhin ihr Unwesen im Westen des Landes. Jeden Tag kommt es zu Überfällen und Plünderungen von Dörfern, so dass die Menschen sich gezwungen sehen ihre Heimat zu verlassen und in den Städten Zuflucht zu suchen. Familien mit 15, 18 oder 20 Personen leben in kleinen Hütten zusammen. Frauen leiden am meisten unter der Kriegssituation: sie werden von ruandischen Soldaten als Sexsklavinnen missbraucht und von kongolesischen Soldaten vergewaltigt. Die Tragödie des kongolesischen Volkes ist durch dessen Reichtum an Bodenschätzen bedingt. Hinter der Tragödie verbergen sich internationale Unternehmen und Mächtige aus aller Welt. Oft haben Menschenrechtsorganisationen auf den illegalen Handel mit Bodenschätzen zu Lasten der einheimischen Bevölkerung hingewiesen. Gegen die Mitarbeiter des Radiosenders werden oft Morddrohungen ausgesprochen. Zwei Journalisten wurden in Bukavu bereits ermordet. (AP) (Fidesdienst, 08/05/2012)


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