ASIEN/PAKISTAN - Unterschriftenkampagne für die Beendigung religiöser Gewalt

Freitag, 27 April 2012

Karachi (Fidesdienst) - Menschenrechtsaktivisten aus christlichen, hinduistischen, muslimischen (schiitischen und sunnitischen) Kreisen und Mitglieder anderer Religionen schließen sich in der Initiative „Bürger für Demokratie“ zusammen und sammeln Unterschriften für einen gemeinsamen Zweck unter dem Motto „Stoppt religiöse Intoleranz und Gewalt“. In Pakistan sind insbesondere religiöse Minderheiten (Christen und Hindus) von religiöser Gewalt betroffen aber auch Gruppen innerhalb der muslimischen Glaubensgemeinschaft, wie die Ahmadi (die als Häretiker betrachtet werden) und Schiiten. Insbesondere in den vergangenen Monaten wurden immer wieder Stimmen laut, die den Versuch der „ethnischen Säuberung“ unter Schiiten anprangerten, die oft Opfer terroristischer Attentate werden.
In ihrem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt, fordert die Bürgerinitiative von der Regierung Maßnahmen zur Beendigung „des religiösen Fanatismus und der politischen Instrumentalisierung“, da dies „das friedliche und zivile Zusammenleben untergräbt“. Dabei erinnern die Aktivisten auch an Zwangsbekehrungen und übergriffe auf christliche Kirchen. „Der Raum für die freie Ausübung der Religion und für eine zivile öffentliche Debatte wird immer kleiner“, so das Bürgernetzwerk.
P. Bonnie Mendez, Priester und ehemaliger Leiter der Asien-Abteilung von Caritas Internationalis, erklärt gegenüber dem Fidesdienst, „Die Gesellschaft in Pakistan versucht eine Ausrichtung zu finden. Es gibt viele radikale islamische Gruppen, die, auch wenn sie klein sind, großen Einfluss haben und die Menschen manipulieren und somit auch Einfluss auf die politische Sphäre ausüben. Die Herausforderungen für die Christen besteht im Glauben an den Dialog. Wir müssen uns auch künftig um die Zusammenarbeit und den Dialog mit gemäßigten Muslimen und allen Menschen guten Willens bemühen, damit wir die Gewalt stoppen können. Heute ist die Gesellschaft angreifbarer als vor einigen Jahren, denn die Gefahr, die von den Fundamentalisten ausgeht, wächst und viele entschließen sich zur Auswanderung. Führende Politiker wie Shahbaz Bhatti, Salman Taseer und andere muslimische Intellektuelle wurden ermordet. Aus diesem Grund braucht die Zivilgesellschaft eine Stärkung. Unsere Hoffnung sind die einfachen Bürger, denn sie wollen weder Hass noch Intoleranz oder Konflikte“. (PA) (Fidesdienst, 27/04/2012)


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