AFRIKA/MALI - Premierminister für die Übergangszeit ernannt: Bischöfe besorgt um Christen im Norden des Landes

Mittwoch, 18 April 2012

Bamako (Fidesdienst) – Ein ehemaliger Mitarbeiter der NASA, Cheick Modibo Diarra, ist Premierminister für die Übergangszeit in Mali. Diarra wurd am gestrigen 17. April vom Interims-Präsidenten Dioncounda Traoré in dieses Amt ernannt. „Diarra hatte ein eigene Partei gegründet in der Absicht an den für Ende April geplanten Präsidentschaftswahlen teilzunehmen“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele, zum Fidesdienst. „Seine Ernennung ist ein wichtiger Schritt in der Übergangszeit und soll Mali aus der Krise herausführen, zu der es nach dem Putsch am vergangenen 22. März gekommen ist“.
„Derzeit gibt es im Norden keine weiteren Gefechte“, so Pfarrer Dembele zur politischen und militärischen Lage im Land, „während in Mauretanien die Gespräche zwischen den Vertretern aus Bamako und den Unabhängigkeitskämpfern der MNLA fortgeführt werden. Auch die islamistischen Rebellen zeigen sich zum Dialog bereit, doch sie wollen ausschließlich mit Muslimen verhandeln“.
Die Bischofskonferenz von Mali befasst sich derzeit im Rahmen einer Sondersitzung mit der Situation im Land. „Im Anschluss an die Sitzung, an der auch der Apostolische Nuntius teilnimmt, werden die Bischöfe in einer gemeinsamen Verlautbarung ihre Einschätzung zu den jüngsten Entwicklungen formulieren“, so Pfarrer Dembele. „Was ich bereits sagen kann“, so der Generalsekretär der Bischöfe weiter, „ist, dass sich die Bischöfe große Sorgen machen: zum einen im Hinblick auf die humanitäre Notlage zum anderen was die Gewalt gegen Christen im Norden das Landes anbelangt, die dort bereits schwere Verwüstung verursachte. Außerdem bereitet auch die gestärkte Position der Islamisten Sorge, die im ganzen Land die islamischen Gesetze der Scharia einführen wollen. Die Bischöfe würdigen jedoch die ersten Schritte auf dem Weg zur Überwindung der Krise und begrüßen die Ernennung des Interims-Präsidenten und des Premierministers für die Übergangszeit“. (LM) (Fidesdienst, 18/04/2012)


Teilen: