AFRIKA/MALI - In wenigen Stunden wird die Ernennung des Premierministers für die Übergangszeit erwartet

Dienstag, 17 April 2012

Bamako (Fidesdienst) – „Wir erwarten jeden Moment die Ernennung der Premierministers“, so der Sekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele, zum Fidesdienst. In Ouagadougou (Burkina Faso) gehen unterdessen unter der Schirmherrschaft der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (CEDEAO) die Verhandlungen zwischen den politischen, sozialen und militärischen Vertretern Malis weiter. „Es wurde beschlossen, dass alle, die in den Übergangsbehörden vertreten sein werden, der Staatschef, der Premierminister und die Militärs, nicht bei den kommenden Präsidentschaftswahlen kandidieren können“, so Pfarrer Dembele. „Dies waren die ersten Vereinbarungen, die getroffen wurde, obschon in anderen Fragen, wie zum Beispiel die verschiedenen zu schaffenden Organe und die Dauer der Überganszeit, die nach einer 40töägigen Amtszeit des Übergangspräsidenten und Parlamentspräsidenten, Douncounda Traoré beginnen soll, noch eine Einigung gefunden werden muss.“
Außerdem werden auch in Mauretanien Gespräche zwischen der Delegation des Interims-Präsidenten und den Rebellen der MNLA fortgeführt. Eine weitere im Norden Malis aktive Gruppe, die „Ansar al Dine“ hat unterdessen nach Verhandlungen, bei denen der Oberste Islamische Rat vermittelte, 150 Soldaten freigelassen. „Wir wurden als Vertreter der katholischen Kirche zur Teilnahme an der Begrüßungszeremonie für die freigelassenen Soldaten eingeladen, die heute um 16.00 Uhr (Ortszeit) in Bamako stattfindet“, so Pfarrer Dembele weiter.
Gestern Abend wurde die Festnahme verschiedener Persönlichkeiten aus politischen und militärischen Kreisen bekannt gegeben, darunter der ehemalige Premierminister Modibo Sidibé. „Unter den Festgenommen befinden sich auch enge Mitarbeiter des ehemaligen Präsidenten, insbesondere diejenigen, die mit den Beziehungen zu Libyen unter Gaddafi beauftragt werden. Die Militärs gaben bekannt, dass sie sich angeblich im Besitz von Dossiers zu diesen Festnahmen befinden, die in den kommenden Stunden veröffentlicht werden sollen. Bisher ist nur bekannt, dass es sich bei denen, die die Beziehungen zu Gaddafi pflegten, um Anschuldigungen im Zusammenhang mit der Krise im Norden des Landes geht“. Gaddafi hatte verschiedene Tuareg aus dem Norden Malis und aus Niger für den Krieg im Jahr 2011 rekrutiert. Diese Tuareg sollen mit ihren Waffen zurückgekehrt sein und in den Reihen der MNLA kämpfen.
Zu der Entführung einer Staatsbürgerin aus der Schweiz in Timboktu sagt der Sekretär der Bischofskonferenz abschließend: „Mir ist bisher noch nicht bekannt, ob es sich um eine katholische Missionarin handelt oder ob sie einer anderen christlichen Glaubensgemeinschaft angehört“. (LM) (Fidesdienst, 17/04/2012)


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