AFRIKA/MALI - Kirche und Caritas-Büros in Gao verwüstet: 200 Christen fürchten um ihr Leben

Dienstag, 3 April 2012

Bamako (Fidesdienst) – Die Caritas-Büros in Gao im Norden von Mali wurden bei der Eroberung der statt durch die Tuareg-Rebellen am vergangenen Wochenende verwüstet. Wie Caritas Mali mitteilt wurde dabei auch eine Kirche der Stadt in Mitleidenschaft gezogen.
Trotz des anhaltenden Konflikts im Norden des Landes und des Militärputsches im vergangenen Monat setzt Caritas Mali jedoch die eigenen Hilfsprogramme für bedürftige Menschen in den restlichen Landesteilen fort.
Die Tuareg-Rebellen eroberten unterdessen in drei Tagen drei wichtige Städte im Norden des Landes. Die größte Rebellengruppe ist die Bewegung für die Befreiung von Azawad (MNLA). In der Region ist auch islamische Bewegung Ansar Edine, die Verbindungen zu Al Quaida im Islamischen Magreb (AQMI) unerhält.
Der Leiter der Caritaszentrale in Gao, Pfarrer Jean-Jacques berichtet: „Am Samstag, den 31. März ist uns die flucht aus Gao gelungen, nachdem wir erfahren mussten, dass die islamischen Rebellen nach Priester und Ordensleuten suchte und diese töten wollte. Am Samstagnachmittag, sammelten sich die Rebellen, die aus der Stadt vertrieben worden waren, um Gao zu erobern, nachdem die Regierungssoldaten sich zurückgezogen hatten. Es wurde uns mitgeteilt, dass die Missionsstation und einer Kirche verwüstet worden waren. Wir haben auch Anrufe von Christen erhalten, die sich noch in Gao aufhielten, die uns sagten, sie hielten sich dort versteckt, weil sie um das eigenen Leben fürchteten. In der Stadt halten sich noch rund 200 Christen auf.“
Unterdessen ist in der Hauptstadt Malis die Lage ruhig. „Hier in Bamako ist alles normal“, so Theodore Togo, Generalsekretär von Caritas Mali. „Wir beobachten die Entwicklung im Norden. Wir mussten unsere Hilfsprogramme in Gao und leider auch in Mopti unterbrechen, doch im Rest des Landes helfen wir weiterhin den von der Hungersnot betroffenen Menschen“.
Caritas Mali verteilt Mais, Hirse, Reis und Saatgut an über 100.000 Menschen, die von der Lebensmittekrise betroffen sind. „Wenn die Rebellen ihre Aktivitäten auf den Norden beschränken, werden wir die meisten unsere Hilfsprogramme wie geplant fortsetzen können“, so Theodore Togo. (LM) (Fidesdienst, 03/04/2012)


Teilen: