AFRIKA/MALI - Staatsstreich: Religionsvertreter vermitteln im Bemühen um einen Ausweg aus der Krise

Dienstag, 27 März 2012

Bamako (Fidesdienst) – Die wichtigsten Religionsvertreter in Mali versuchen bei der Überwindung der politischen Krise nach dem Putsch der zum Sturz von Präsident Amadou Touamani Touré führte (vgl. Fidesdienst vom 22/03/2012) zu vermitteln. „Gestern nahm sich zusammen mit Erzbischof Jean Zerbo von Bamako und Vertretern der protestantischen und muslimischen Glaubensgemeinschaft des Landes an einem Treffen mit Vertreter der Parteien teil, die den Staatsstreich nicht befürworten. Gegenstand der Gespräche war eine mögliche Lösung, die die Militärs dazu führen sollte, die Macht möglichst bald wieder abzugeben“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele, zum Fidesdienst. Die Religionsvertreter, die an den Gesprächen teilnahmen, gehören der „Union Sacrée des Leaders Religieux“ an. „Die Kirchenvertreter wollen zwischen politischen Parteien und den neuen Machthabern vermitteln“, so der Generalsekretär der Bischofskonferenz.
Unterdessen scheint sich die Situation im Land zu normalisieren. „Gestern wurden die Grenzen zum Teil wieder geöffnet, damit lebensnotwendige Güter ins Land gebracht werden können“, so Pfarrer Dembele.
„Die Lage in der Hauptstadt ist ruhig“, so der katholische Geistliche weiter, „Ich war im Zentrum der Stadt unterwegs und konnte feststellen, dass die Menschen ihre Arbeit wieder aufgenommen haben. Der Verkehr ist normal und es sind zahlreiche Personenkraftwagen und Motorräder unterwegs.“
„Gestern demonstrierten mehrere Hundert Jugendliche auf Einladung der verschiedenen Parteien gegen den Miltärputsch“, so Pfarrer Dembele abschließend. „Die Kundgebung, die vor der „Bourse du Travail“, dem Sitz der größten Gewerkschaft des Landes „Union National des Travailleurs du Mali“ stattfand wurde nicht verboten und verlief gewaltlos“. (LM) (Fidesdienst, 27/03/2012)


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