AFRIKA/MALI - Möglicher Staatsstreich: Erzbischof Zerbo von Bamako bittet um Gebet und Solidarität

Donnerstag, 22 März 2012

Bamako (Fidesdienst) – „Im Zentrum von Bamako sind immer wieder Schüsse zu hören. Auf den Hauptstraßen sind einige Militärfahrzeuge unterwegs, die immer wieder in die Luft scheißen. Doch in anderen Teilen der Stadt ist die Situation relativ ruhig“, so Beobachter aus Kreisen der Bischofskonferenz von Mali zum Fidesdienst. Unterdessen bestätigen aufständische Militärs den bereits den Sturz des Präsidenten Amadou Toumani Touré, die Aussetzung der Verfassung und die Verhängung einer Ausgangssperre. „Einige Zivilisten sind trotz der Ausgangssperre auf den Straßen unterwegs, doch ein Großteil der Bevölkerung bleibt zuhause. Man weiß nicht, wo sich Präsident Touré aufhält. Soweit wir wissen ist die Situation im Landesinneren ruhig und die Menschen gehen ihren alltäglichen Dingen nach.“. Erzbischof Jean Zerbo von Bamako bittet unterdessen im Gespräch mit dem Fidesdiesnt „um das Gebet für die Menschen in Mali“. „Wir haben unsere Gemeinden gebeten, den Opfern und allen, die von den jüngsten Ereignissen betroffen sind, zu helfen“, so der Erzbischof.
Die aufständischen Soldaten werfen dem Präsidenten Inkompetenz bei der Organisation der militärischen Operationen im Norden des Landes gegen die Unabhängigkeitsbewegung der Tuareg und gegen islamische Gruppen, die in der Region aktiv sind, vor.
Wie Beobachter im Gespräch mit dem Fidesdienst betonten, war es in den vergangenen Wochen zu Protesten der Familien von Soldaten gekommen, die im Norden des Landes im Einsatz waren. Ehefrauen, Kinder und Geschwister der Soldaten hatten an Protestkundgebungen teilgenommen. Am morgigen 23. März sollte eine weitere Demonstration stattfinden, der nun der angebliche Staatstreich zuvor gekommen ist. (LM) (Fidesdienst, 22/03/2012)


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