AFRIKA/MALI - Tuareg-Konflikt: Erzbischof von Bamako will „Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben“

Mittwoch, 14 März 2012

Bamako (Fidesdienst) – „Die Unruhen halten an, doch es gibt auch viele, die sich für eine Beruhigung der Gemüter einsetzen. Es gibt viele Beispiele für die Hilfsbereitschaft der Menschen sowohl gegenüber den Familien, der getöteten oder verletzten Soldaten, als auch gegenüber den Vertriebenen“, so Erzbischof Jean Zerbo von Bamako, aus der Hauptstadt Malis, zum Fidesdienst. Im Norden Malis führt die Bewegung für die Befreiung des Azawad (MNLA) seit langer Zeit einen Unabhängigkeitskrieg. Wie verschiedene Nachrichtenagenturen berichten, soll die MNLA zuletzt Amachach eingenommen haben, wo sich der letzte Vorposten der staatlichen Streitkräfte, zur Verteidigung der Stadt Tessalit in der Nähe der Grenze zu Algerien befindet.
Im Norden Malis sind unterdessen auch radikalislamische Gruppen aktiv, die Verbindungen zur Al-Quaida des Maghreb unterhalten soll. „Das Auftreten radikalislamischer Elemente macht die Situation im Norden des Landes nicht einfacher“, so Erzbischof Zerbo, „radikalislamische Gruppen treffen dort zudem auf Drogen- und Waffenhändler, die die Unabhängigkeitsbewegung ausrüsten. Es gibt also drei Elemente, die dazu beitragen, dass die Situation zunehmend komplexer wird und schwer zu kontrollieren ist. Es sollte auch berücksichtigt werden, dass diese bewaffneten Gruppen in einem weiten Gebiet agieren, das sie sehr gut kennen.“
Doch Erzbischof Zerbo will die Hoffnung auf Frieden nicht aufgeben: „die christliche Glaubensgemeinschaft bemüht sich um Frieden und betet ununterbrochen dafür. Am Ende jedes Gottesdienstes und jedes Treffens, beten die Gläubigen das Gebet des heiligen Franz von Assisi und bitten um das Geschenk des Friedens“. Dem fügt Erzbischof Zerbo hinzu: „Als Vertreter der katholischen Kirche haben wir zusammen mit der muslimischen und der protestantischen Glaubensgemeinschaft in einem gemeinsamen Appell zur Ruhe, Solidarität und zum Gebet aufgerufen“.
Abschließend bietet der Erzbischof um die Umkehr der Herzen: „Wir befinden uns in der Fastenzeit: ich bitte alle darum, dass sie in ihrem Herzen Hoffnung und Gottvertrauen bewahren mögen. Wir bereiten uns auf die Karwoche vor: die Auferstehung Jesu ist für mich ein Zeichen dafür, dass auch uns eines Tages gelingen wird, aus dieser Situation herauszufinden.“ (LM) (Fidesdienst, 14/03/2012)


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