ASIEN/PAKISTAN - Mutmaßlicher Mörder einer jungen Katholikin aus der Haft entlassen

Montag, 12 März 2012

Faisalabad (Fidesdienst) – Die Polizei in Sadar Samundari in der Nähe von Faisalabad entließ den 28-jährigen Muhammad Gujjar Arif aus Samundari aus der Untersuchungshaft. Es handelt sich um den mutmaßlichen Mörder von Amariah Mansha. Die 18jährige Katholikin wurde am 27. November 2011 auf einem Grundstück, das Gujjar gehört, auf brutale Weise ermordet. Nach Angaben der Angehörigen, die ihre ermordete Verwandte als „pakistanische Maria Goretti“ bezeichnen, versuchen Polizeibeamte, die Familie zum Rückzug der Anzeige und einer außergerichtlichen Einigung zu bewegen. „Dies ist ein Delikt, das unbestraft bleiben wird“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche. Wie aus Informationen hervorgeht die dem Fidesdienst vorliegen, wurde die junge Katholikin ermordet, weil sie sich geweigert hatte, zum Islam zu konvertieren und nach islamischem Ritus zu heiraten. Die einheimischen Katholiken bezeichnen Amariah Mansha als bereits als „pakistanische Maria Goretti“ und betrachten sie als „Märtyrerin des Glaubens“ (vgl. Fidesdienst vom 2/012/2011 und 7/12/2011).
Wie die Justitia et Pax-Kommission der Diözese Faisalabad dem Fidesdienst mitteilt, wurde der mutmaßliche Mörder auf der Grundlage von Zeugenaussagen von Bewohnern desselben Dorfes aus der Haft entlassen. Zwischen Arif Gujjar und Amariah Mansha, heißt es, soll eine „Liebesbeziehung“ bestanden haben. Gujjar erklärte, er habe mit der jungen Frau oft über eine Ehe gesprochen und Amariah selbst soll ihn gebeten haben, sie zu heiraten. In diesem Zusammenhang erklärte er, er sei zusammen mit deren Vater auf der Suche nach Amariah gewesen, als diese tot aufgefunden wurde. Augenzeugen berichten, dass das Mädchen leblos auf dem Boden lag und neben der Leiche eine Pistole gefunden wurde, so dass es aussah, als ob es sich um einen Selbstmord handelte.
Mansha Masih, der Vater der Ermordeten, bezeichnete diese Aussagen hingegen als „falsch“ und erinnerte daran, dass seine Tochter bereits einen Monat vor ihrem Tod über Drohungen und Missbrauch auch seitens der Freunde von Gujjar Arif geklagt hatte. „Polizeibeamte haben mir 500.000 Rupie (über 5.000 Dollar) für eine außergerichtliche Einigung angeboten, doch ich habe abgelehnt, denn ich fordere Gerechtigkeit“, so Mansha Masih zum Fidesdienst. „Die Ermittlungen, die bisher geführt wurden, waren alle zugunsten des Schuldigen, der nun freigelassen wurde“, so der Vater des Opfers weiter, der vermutet, dass „dies auch von einflussreichen Muslimen aus dem Dorf unterstützt wurde, darunter Rao Kashif, der alles dafür tat, damit es zu der Freilassung kam“. „Die Polizei hat keine Fingerabdrücke von der Waffe genommen und erklärt, dass die Obduktionsbefunde noch nicht vorliegen“, beklagt Mansha Masih Deshalb legt Mansah Masih auf der Grundlage der Manipolierung der Ermittlungen Berufung beim Regionalen Polizeipräsidium ein.
Der Generalvikar der Diözese Faisalabad, Pfarrer Khalid Rashid Asi, betont gegenüber dem Fidesdienst: „Wir befürchten, dass hochrangige Politiker den Fall versanden lassen wollen: bisher haben die Ermittlungen zu keinem Ergebnis geführt. Dass die Rechte der Armen missachtet, ist in den Dörfern eine weit verbreitete Gewohnheit. Wir bedauern sehr, dass die Polizei in diesem Fall einen Schuldigen aus der Haft entlassen hat“. Die Frage bleibt offen: Wer hat Amariah ermordet? (SM-PA) (Fidesdienst, 12/03/2012)


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