AFRIKA/MALI - Erzbischof von Bamako: „Der Konflikt im Norden hat zu einer Zuspitzung einer bereits durch die Dürrer verursachten kritischen Lage geführt“

Dienstag, 28 Februar 2012

Bamako (Fidesdienst) – „Die humanitäre Lage in Mali war bereits vor der Wiederaufnahme der Gefechte im Norden des Landes prekär, wo infolge der Dürre eine Lebensmittelknappheit herrscht“, so Erzbischof Jean Zerbo von Bamako zum Fidesdienst. Im Norden des Landes kämpfen seit mehreren Monate aufständische Tuareg, was zur Flucht tausender Zivilisten führte. Wie das Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen mitteilt, gibt es in der Region rund 130.000 Binnenflüchtlinge und Menschen, die Zuflucht in angrenzenden Ländern suchen.
„Vor dem Hintergrund einer bereits kritischen Lage kam es zu einem Wiederaufflammen der Unruhen im Norden, die ihren Ursprung zwar in ferner Vergangenheit heben, heut aber vor einem weit komplexere Hintergrund stattfinden, wobei es nicht mehr nur um Forderungen nach Autonomie und Unabhängigkeit geht, sondern auch Drogen- und Menschenhandel eine Rolle spielen. Der Konflikt hat nicht nur Opfer gefordert, sondern auch dazu geführt, dass es sowohl im Norden als auch im Süden viele Binnenflüchtlinge gibt“, so Erzbischof Zerbo.
„Wir haben uns im Namen der katholischen Kirche in Mali mit einer Bitte um Hilfe an Caritas Internationalis gewandt. Damit wollen wir dazu anregen, dass man den Ärmsten hilft und das Evangelium konkret umsetzt, indem man Hungernden und Durstenden zu Essen und zu Trinken gibt und sich um diejenigen sorgt, die medizinische Hilfe brauchen“, so der Erzbischof von Bamako weiter.
Zur Tätigkeit der katholischen Kirche in Mali sagt der Erzbischof: „An erster Stelle versucht die Kirche korrekte Informationen über die Entwicklung in unserem Land zu liefern, denn die Menschen müssen gut und richtig informiert sein… An zweiter Stelle beten wir für den Frieden in unserer Region. In allen Kirchen des Landes wird jeden Sonntag das Friedensgebet des heiligen Franz von Assisi gebetet. An dritter Stelle engagiert sich die Kirche in der öffentlichen Debatte, damit der Konflikt durch den Dialog gelöst wird und die nationale Einheit erhalten bleibt“.
„Jeder Wandel muss auf demokratische Weise und nicht durch Waffengewalt stattfinden“, mahnt der Erzbischof von Bamako abschließend. (LM) (Fidesdienst, 28/02/2012)


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