AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Katholische Priester und Schwestern freigelassen: sie wurden im Vorfeld einer Demonstration am 16. Februar festgenommen

Montag, 20 Februar 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – Am 16. Februar waren in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) drei katholische Priester und zwei Ordensschwestern festgenommen worden. Wie Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in Kinshasa dem Fidesdienst berichten, wurden sie heute freigelassen. Die Priester und Ordensfrauen wollten an einer Kundgebung teilnehmen, die an den 20 Jahrestag des Massakers vom 16. Februar 1992 erinnern sollte, als ein von den christlichen Kirchen veranstalteter Protestmarsch zur Forderung von mehr Demokratie von der Armee des Präsidenten Mobutu blutig unterdrückt wurde.
„Die Kundgebung wurde vom Rat für das Laienapostolat der Katholiken (CALCC) veranstaltet, also nicht von der Bischofskonferenz. Trotzdem nahmen Priester und Ordensleute daran teil“, so der Beobachter zum Fidesdienst, der auf die brutale Unterdrückung der Veranstaltung hinweist. „Der Marsch wurde beendet vor er begann“, so der Beobachter. „Die Gläubigen, die sich in den Pfarreien versammelten, um gemeinsam zum Ort der Kundgebung zu gehen wurden von der Polizei auf brutale Weise daran gehindert. Dabei wurden auch Priester und Ordensschwestern festgenommen und die Polizeibeamten setzten Tränengas gegen die Demonstranten ein. In mindestens einer Pfarrei wurden Gläubige auch von Jugendgangs angegriffen und verletzt“.
„Da die politische Opposition schwach ist befürchtet man, dass die die Kirche die politische Opposition ersetzt und sich wiederholt was bereits 1992 unter dem damaligen Präsidenten Mobutu geschah“ so der Beobachter zum Fidesdienst.
Vom 15. bis 17. Februar durften auf Anweisungen des Kommunikationsministeriums die Programme der Radio- und Fernsehsender der Erzdiözese Kinshasa nicht ausgestrahlt werden. Nach den umstrittenen Präsidentschaftswahlen (die der scheidende Präsident Joseph Kabila) ist die Lage in der Demokratischen Republik Kongo angespannt. Dabei kommt es zu beunruhigenden Verhaltensweisen gegenüber Vertretern der katholischen Kirche, wie die Ermordung von Schwester Lilian Mapalayi am 2. Februar in Ostkasai. (LM) (Fidesdienst, 20/02/2012)


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