AMERIKA/CHILE - Kinder und Jugendliche aus Indio-Gemeinden sind verwundbarer als Gleichaltrige

Dienstag, 31 Januar 2012

Santiago (Fidesdienst) – Insgesamt 8,7% der chilenischen Minderjährigen stammen aus Indiogemeinden und dies macht sie verwundbarer im Vergleich zu ihren Altersgenossen anderer Abstammung. Eine Studie des chilenischen Ministeriums für Gesellschaftsentwicklung und des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen UNICEF, befasst sich mit der Situation von Kindern und Jugendlichen aus Indiogemeinden in den Jahren von 1996 bis 2009. Aus den gesammelten Daten geht hervor, dass insgesamt 26,6% der Kinder aus Indio-Gemeinden in Armut leben, während der Anteil bei ihren Altersgenossen anderer Abstammung bei 21,7% liegt.
Die Studie unterstreicht den höheren Anteil von Frauen unter der unter Armut leidenden Indio-Bevölkerung und betont in diesem Zusammenhang, dass Frauen „später einen Arbeitsplatz finden, was in den ländlichen und von Indios bewohnten Gebieten besonders häufig ist“ und zudem in den meisten Fällen schlechter bezahlt werden als Männer.
Die Erziehung im Vor- und Grundschulalter verläuft unterdessen ähnlich bei Kindern aus Indiogemeinden und ihren Altersgenossen mit anderer Abstammung: Unterschiede gibt es erst bei Mittelstufenschülern und an weiterführenden Schulen. 29,9% der Jugendlichen, die nicht aus Indiogemeinden stammen besuchen eine weiterführende Schule, während es unter Jugendlichen aus Indiogemeinden nur 20% sind. Insgesamt 89,4 der Kinder und Jugendliche aus Indiogemeinden sind unterdessen nicht in der Lage, die Sprache ihrer Vorfahren zu sprechen oder zu verstehen. (SL) (Fidesdienst, 31/01/2012)


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