AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - UN-Bericht: Lord’s Resistance Army ist besser organisiert als bisher angenommen

Donnerstag, 26 Januar 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – Der Osten der Demokratischen Republik Kongo ist aufgrund der Präsenz verschiedener bewaffneter Gruppen ein Pulverfass. Dies bekräftigt ein vor kurzem erschienener Bericht der Vereinten Nationen zur Lage der Region der Großen Seen, den die kongolesische Tageszeitung „Le Potentiel“ zitiert.
Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind seit vielen Jahren zahlreiche einheimische und ausländische bewaffnete Gruppen aktiv. Zu den ausländischen Gruppen gehören die Demokratische Befreiungsarmee Ruandas (FDLR), die ugandische Lord’s Resistance Army (LRA) und die Burundische Befreiungsarme (FNL). Zu den einheimischen Gruppen gehören die Mai-Mai Yakutumba, Pareco La Fonteine und die Förderalistische Republikanische Armee (FRF).
Der jüngste Bereicht deckt nun auch „militärische Bündnisse“ zwischen den verschiedenen irregulären Gruppen untereinander und zwischen diesen und den regulären Streitkräften auf, wenn es darum geht, die Bodenschätze in der Region auszubeuten, die über die politischen Forderungen der verschiedenen Gruppen hinaus, der eigentliche Gegenstand vieler Konflikte sind.
Die Experten der Vereinten Nationen berichten unter anderem auch detaillierte über verschiedene Aspekte der Organisationsstrukturen der LRA. Diese Gruppe agiert in einer Region die vom Norden der Demokratischen Republik Kongo über den Südsudan bis zur Zentralafrikanischen Republik reicht und wird offiziell von der internationalen Staatengemeinschaft im Zusammenhang mit Verbrechen gegen Zivilisten geächtet (insbesondere Zwangsrekrutierung von Kindersoldaten). Die Vereinigten Staaten haben 100 Soldaten ihrer Sondereinheiten zur Unterstützung der lokalen Streitkräfte in die Region entsandt, die dort die Führungskräfte der LRA aufspüren sollen.
Wie aus dem UN-Bericht hervorgeht übt die LRA unterdessen die Kontrolle über verschiedene Minen in der Region aus, die bisher von der ugandischen Armee kontrolliert wurden. Die LRA erzielt außerdem Gewinne aus dem Verkauf von Gold und Edelhölzern und ist in der Lage Gelder zu manövrieren. Dies lässt an der angeblichen Isolierung dieser Gruppe zweifeln. Nach Ansicht der UN-Experten rekrutiert die LRA ihre Kämpfer zudem aus Uganda, der Demokratischen Republik Kongo, Burundi, Tansania und sogar unter den somalischen Flüchtlingen in Kenia. Deshalb wird angenommen, dass die Rebellen besser organisiert sind, als bisher angenommen. Zur Bekämpfung dieser Aktivitäten wären insbesonder auch stärkere Kontrollmaßnahmen beim illegalen Verkauf von Rohstoffen notwendig, die aus der Demokratischen Republik Kongo exportiert werden, wie diese bereits zur Kontrolle des Handels mit Diamanten auf den Weg gebracht wurden. (LM) (Fidesdienst, 26/01/2012)


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