ASIEN/SÜDKOREA - Bischöfe bezeichnen Dialog- und Hilfsbereitschaft Südkoreas gegenüber dem Norden als „guten Weg“

Dienstag, 17 Januar 2012

Seoul (Fidesdienst) – Südkorea ist zu Gesprächen auf höchster Ebene bereit und möchte Lebensmittelhilfen für Nordkorea zur Verfügung stellen, auch wenn Pjöngjang sich nach den beiden Militärattacken im Jahr 2010 nicht „offiziell entschuldigt“: dies teilt der südkoreanische Minister für Wiedervereinigung, Yuo Wo Ik, mit. Dabei gibt er zu verstehen, dass der südkoreanische Präsident Lee Myung Bak mehr Flexibilität gegenüber der neuen Regierung unter Kim Jong-un begrüßt.
„Wir sind auf einem guten Weg. Dies ist ein wichtiger Schritt der Öffnung“, so der Vorsitzende der Südkoreanischen Bischofskonferenz, Bischof Peter Kang von Cheju, zum Fidesdienst. Der Bischof hatte die Amtsübernahme von Kim Jong-un vor einem Monat als „Möglichkeit für Frieden und Aussöhnung“ bezeichnet. „Dieser Schritt ist umso wichtiger, als Lee bisher an einer eher harten Linie gegenüber dem Norden festgehalten hatte. Nun scheint er vor Ablauf seines Mandats (das Ende 2012 endet) eine Wende begünstigen zu wollen. Ich glaube, dass es dabei nicht um Stimmen geht, sondern darum, die Gelegenheit zu einem Dialog zu nutzen, der für die Zukunft der Insel ausschlaggebend sein könnte“.
Zur Haltung von Pjöngjang sagt der Bischof: „Ich glaube nicht, dass Nordkorea zum jetzigen Zeitpunkt auf eine solche Einlandung eingehen wird. Vor allem weil im Süden politische Veränderungen stattfinden könnten: im April gibt es Parlamentswahlen und Ende des Jahres findet die Präsidentschaftswahl statt. Es ist eher wahrscheinlich, dass, neue Kontakte mit den neuen politischen Führungskräften nach den Wahlen auf den Weg gebracht werden.“
Ein weiterer Aspekt, der Südkorea besonders am Herzen liegt, sind die humanitären Hilfen: „Wir schätzen die Haltung der südkoreanischen Regierung auf diesem Gebiet“, so der Bischof, „Die Kanäle für humanitäre Hilfen sind derzeit offen und Caritas ist im Rahmen von Hilfsprogrammen aktiv, doch die humanitäre Not im Norden ist sehr ernst und es werden weitere Hilfen benötigt. Die Caritas plant einen Besuch in diesem Frühjahr. Es scheint als ob die neue Regierund des Nordens in diesem Bereich die Türen offen lässt und dies ist allein schon beachtlich“. (PA) (Fidesdienst, 17/01/2012)


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