AMERIKA/BOLIVIEN - Nach den Episoden der Gewalt in Yapacani fordern die Bischöfe „Dialog und Achtung der Würde und der Heiligkeit des Menschenlebens“

Montag, 16 Januar 2012

La Paz (Fidesdienst) – In einer vom Generalsekretär der Bolivianischen Bischofskonferenz, Prälat Oscar Aparicio, unterzeichneten Verlautbarung äußern die Bischöfe ihr Bedauern im Hinblick auf die Episoden der Gewalt in der Gemeinde Yapani, wo es bei Ausschreitungen zu Beginn des Jahres Tote und Verletzte gab.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen gab der Gemeinderat in Yapacani bereits am 29. März 2011 bekannt, dass man mit der Arbeit des Bürgermeisters nicht zufrieden sei. Im November 2011 fanden schließlich erste öffentliche Proteste gegen den Bürgermeister statt, der jedoch auf die Unterstützung der Behörden der Region Santa Cruz zählen konnte. Aus diesem Grund riefen die Bürger zu verschiedenen Streiks in der Region auf. Am 9. Januar 2012 kehrte der Bürgermeister in die Gemeinde zurück und wurde dabei von 600 Polizeibeamten eskortiert, während die Bürger erneut ihren Protest kundtaten. An den darauf folgenden Tagen kam es zu Ausschreitungen, bei denen 3 Menschen starben, die versuchten, in die von der Polizei bewachten Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung einzudringen.
In der Verlautbarung mit dem Titel „Verständigung und Respekt für das Leben“ bedauern die Bischöfe den Tod dreier Menschen und die Tatsache, dass viele verletzt wurden, nachdem es zu Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten gekommen war. „Als Bischöfe sind wir zutiefst bestürzt im Hinblick auf diese Ereignisse und verurteilen die Auseinandersetzungen unter Brüdern und den unverhältnismäßigen Einsatz von Sicherheitskräften. Kein Interesse rechtfertigt den Verlust von Menschenleben“, heißt es in der Verlautbarung der Bischofskonferenz. „Im Licht des Evangeliums und der Soziallehre betonen wir, dass der einzige Weg, der zu einer Lösung führt, der aufrichtige und verantwortungsvolle Dialog unter Achtung der Würde der Person und der Heiligkeit des Lebens ist. Deshalb verurteilen wir jedes Handeln, dass zu Misstrauen, gegenseitiger Ablehnung und Intoleranz zwischen den verschiedenen Gesellschaftsgruppen führt“.
In diesem Zusammenhang zitieren die Bischöfe eine frühere Verlautbarung in der es heißt: „Gewalt und Tod sind keine Lösung für menschliche Probleme. Man muss sich bewusst sein, dass nur rationelles menschliches Handeln eine ein friedliches und liebevolles Zusammenleben in der Gesellschaft ermöglicht“ (Verlautbarung vom 22. September 2010).
Abschließend bitten die Bischöfe die Behörden um unparteiische Untersuchungen und die Identifizierung der Verantwortlichen, die in dem von der Justiz vorgesehenen Maß bestraft werden sollen. Dabei appellieren sie an die Behörden auch mit der Bitte um die Wiederaufnahme des Dialogs, damit die Rechtsstaatlichkeit gewährleistet werden kann, die das friedliche Zusammenleben in der Region ermöglicht. (Fidesdienst, 16/01/2012)


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