AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Botschaft der Bischöfe: „Unregelmäßigkeiten bei der Wahl stellen die Glaubwürdigkeit der offiziellen Ergebnisse in Frage“

Freitag, 13 Januar 2012

Kinshasa (Fidesdiesnt) – „Aus dem Schlussbericht der Beobachtermission der Kongolesischen Bischofskonferenz (CENCO) und aus Augenzeugenberichten aus verschiedenen Diözesen geht hervor, dass die Wahl vielerorts in einem Klima des Chaos stattgefunden hat“, so die Bischöfe der Demokratischen Republik Kongo in einer Botschaft zu den Wahlen vom 28. November, die sie zum Abschluss ihrer Vollversammlung veröffentlichen, die vom 9. bis 11. Januar tagte,. „Es wurden viele Fehler, Fälle des Betrugs und der Verwirrung festgestellt“, so die Bischöfe weiter, die auch das Verhalten im Zusammenhang mit den Parlamentswahlen als „eine Schande für das Land“ bezeichnen.
In der Botschaft, die von der Nachrichtenagentur DIA veröffentlicht wurde, bekräftigen die Bischöfe: „Der Wahlprozess war von vielen Unregelmäßigkeiten gekennzeichnet, die das offizielle Ergebnis der Wahl in Frage stellen. Wir bitten die Organisatoren darum, dass sie den Mut und die Aufrichtigkeit besitzen, die Folgerungen zu schließen, die sich daraus erbeben. … Denn wenn die Regierung des Landes weiterhin als eine Herausforderung betrachtet wird, dann können interne Spannungen früher oder später zu einer Krise führen, die nicht mehr lösbar ist“. Die Bischöfe fordern deshalb einen Dialog im Interesse des Volkes und betonen. „Es ist die Stunde des Mutes zur Wahrheit“.
In diesem Zusammenhang begrüßen die Bischöfe die Reife und den Bürgersinn der Einwohner des Landes und danken den Beobachter für ihre schwierige Arbeit.
„Wir werden nicht müde werden, auf all das hinzuweisen, was den Aufbau eines demokratischen Staates gefährdet“, so die Bischöfe weiter. „Ein Staat kann nicht auf einer Kultur des Betrugs, der Lüge und des Schreckens basieren… Wenn die Demokratie eine Macht des Volkes ist, dann müssen wir dieses Volk respektieren“.
„Wir wünschen uns Frieden“, so die Bischofskonferenz, doch dafür gebe es unabdingbare Voraussetzungen: „Wahrheit, Gerechtigkeit und Respekt für das Volk“. Abschließend fordern die Bischöfe die Katholiken des Landes und alle Einwohner zu Gewaltlosigkeit auf, denn „Gewalt führt zu neuer Gewalt“. „Unser Land befindet sich in einer schwierigen Phase der Ungewissheit und der Angst. Unser Glaube an Gott und unser Vertrauen in den Menschen, der nach dem Abbild Gottes geschaffen wurde, führen uns zu der Überzeugung, dass wir dieses Unwohlsein überwinden können, wenn in unseren Herzen und in unserer Mentalität ein Wandel stattfindet. Wir müssen unser Land lieben und auf egoistische Interessen verzichten, damit wir durch den Dialog den Weg zum Frieden in Kongo finden. Doch der Friede, den wir wollen, muss auf Gerechtigkeit und Wahrheitsliebe gründen. Denn der Friede derer, die ihn ohne Gerechtigkeit erreichen, ist eine Illusion und nicht von Dauer“, so die Bischöfe. (SL) (Fidesdiesnt, 13/01/2012)


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