AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Wird sich das Schicksal des Landes am 23. Dezember entscheiden?

Montag, 19 Dezember 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – „Die militärische Präsenz in Kinshasa ist sehr massiv. Bisher kam es noch nicht zu Ausschreitungen, doch die Lage ist ganz offensichtlich gespannt“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche in der Demokratischen Republik Kongo zum Fidesdienst, wo die Konfrontation zwischen Präsident Kabila und dem Oppositionsführer Etienne Tshisekedi anhält. Der Oppositionsführer hatte erst gestern erneut erklärt, er halte sich für den „gewählten Präsidenten“, obschon das Oberste Gereicht den Sieg Kabilas bei den Präsidentschaftswahlen vom 28. November bestätigte.
„Am morgigen 20. Dezember soll Kabila offiziell das Amt des Präsidenten antreten, während Tshisekedi ankündigte, er werde sich am 23. Dezember selbst zum Präsidenten erklären und er habe in diesem Sinne bereits die Festnahme von Kabila veranlasst“, so der Beobachter weiter. „Dies wird also der Tag sein, an dem wir verstehen, welche Ausmaße die Auseinandersetzungen annehmen, nicht zuletzt auch angesichts der massiven Militärpräsenz. Wir werden auf der einen Seite sehen, wie weit Tshisekedi in der Lage ist, die Gesellschaft zu mobilisieren und eine Reaktion beim Volk zu veranlassen, die die Regierung in eine Krise stürzt, und auf der anderen Seite werden wir sehen, wie die Armee darauf reagiert.“
In dieser schwierigen Phase machen sich die Missionare, die sich im Netzwerk „Rete Pace per il Congo“ zusammenschließen, Sorgen um die Zukunft des Landes. „Protestkundgebungen der Opposition, eine heftige Reaktion der staatlichen Armee, bei der Unterdrückung von Oppositionellen, Tote unter den Zvililisten, das Wideraufbrechen alter Spannungen zwischen den verschiedenen Provinzen, die die beiden Kandidaten unterstützen (Katanga und Kasai), verschiedene Erklärungen zu den Modalitäten der Wahl und der Stimmenauszählung… Die Zeit verrinnt, während die Gemüter der Menschen sich zunehmend erhitzen“, heißt es in einem Dokument des Netzwerks, das dem Fidesdienst vorliegt. „In diesen Tagen scheinen vor allem die Machthabenden mit polizeilichen Maßnahmen einzugreifen, bei denen es auch Tote unter Zivilisten gab. Laufen wir Gefahr, dass sich eine Diktatur mit gewaltsamen Methoden unter dem Deckmantel einer Demokratie die Macht sichern will?
„Es ist wichtig, dass wir die Entwicklung in der Demokratischen Republik Kongo aufmerksam verfolgen, denn dies wünschen sich die Bürger von uns. Wir müssen uns für dieses Volk im Zeichen der Solidarität und im Zeichen des Gebets einsetzen“, so die Missionare abschließend. (LM) (Fidesdienst, 19/12/2011)


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