AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Kardinal Monsengwo Pasinya: „Die Ergebnisse der Wahl vom 28. November sind weder wahrheitsgemäß noch gerecht“

Dienstag, 13 Dezember 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – „Die Ergebnisse der Wahl vom 28. November sind weder wahrheitsgemäß noch gerecht“, so der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, in einer Verlautbarung vom 12. Dezember. Am 9. Dezember war in der Demokratischen Republik Kongo der scheidende Präsident zum Sieger der Präsidentschaftswahl vom 28. November proklamiert worden. Wie aus den Ergebnissen hervorgeht, die die Unabhängige Wahlkommission (CENI) bekannt gab, erhielt Kabila 8.830.994 Stimmen (48,95%), während der Oppositionskandidat, Etienne Tshisekedi, 5.864.775 Stimmen (32,33%) auf sich vereinigte. Tshisekedi beanstandete die von der CENI veröffentlichten Ergebnisse und erklärte, auf der Grundlage von Daten, die ihm zur Verfügung stehen, sei er das legitime Staatsoberhaupt. Unabhängige Beobachter berichten unterdessen von Unregelmäßigkeiten und Episoden des Wahlbetrugs in verschiedenen Teilen des Landes.
Kardinal Monsengwo Pasinya vergleicht die ersten Hochrechnungen mit den am 9. Dezember von der CENI veröffentlichten endgültigen Ergebnissen. „Wie erklärt es sich, dass Tshisekedi am 6. Dezember 5.927.728 Stimmen von insgesamt 17.329.137 abgegebenen Stimmen erhalten haben soll und nun bei 18.144.154 Stimmen nur noch 5.863.475 Stimmen gezählt werden? Während also weitere 34.000 Wahllokale berücksichtigt wurden hat er 64.000 Stimmen verloren…“.
Der Kardinal fordert unterdessen die Opposition auf, rechtliche Schritte zu unternehmen und auf Gewalt zu verzichten. „Die Ergebnisse sind provisorisch und müssen vom Obersten Gericht bestätigt werden, weshalb wir die Opposition auffordern, Berufung einzulegen und den Rechtsweg einzuschlagen und sich nicht zur Gewalt hinreißen zu lassen. Achtzehn Tote bei der Wahl sind bereits zuviel!“, so der Kardinal. Bei Zusammenstößen während und nach der Wahl wurden in verschiedenen Teilen des Landes Menschen getötet und verletzt.
„In diesem Kontext ist die Kirche moralische dazu verpflichtet, Gerechtigkeit zu fordern und die wahrheitsgemäßen Ergebnisse des Urnengangs dort zu bestätigen, wo sich unsere Beobachter befanden. Das Oberste Gericht sollte sich deshalb dem Gewissen des ganzen kongolesischen Volkes verpflichten“, so der Kardinal abschließend. (LM) (Fidesdienst, 13/12/2011)


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