ASIEN/MYANMAR - Christin aus dem Volk der Kachin verschleppt und vergewaltigt: „Hillary Clinton sollte unseres Leids annehmen“

Mittwoch, 30 November 2011

Yangon (Fidesdienst) – Die US-amerikanische Außenministerin Hillary Clinton, die heute in Myanmar eintrifft, „sollte das Leid der ethnischen Minderheit des Volkes der Kachin erkennen, bei dessen Angehörigen es sich größtenteils um Christen handelt, die oft Opfer von Gewalt und Missbrauch durch die birmanische Armee werden“, so Vertreter der katholischen Glaubensgemeinschaft im Norden von Myanmar in einem Appell, der dem Fidesdienst vorliegt. In der Region kommt es weiter zu Zusammenstößen zwischen der birmanischen Armee und den Unabhängigkeitskämpfern der Kachin, worunter vor allem auch Zivilisten leiden, die oft aus der Region vertrieben werden. Ethnische Minderheiten in Myanmar, darunter Kachin, Shan, Karen und Mon fordern, dass die Frage der Minderheiten auch im Rahmen der Reformpläne der Regierung berücksichtigt wird.
„Trotz der jüngsten Öffnung der Regierung wird der Krieg gegen die Kachin unerbittlich fortgesetzt“, so ein Beobachter aus christlichen Kreisen zum Fidesdienst, „Seit langem beklagen Augenzeugen Missbrauch, Vergewaltigungen, Folter und Methoden der ethnischen Säuberung, die als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu betrachten sind. Wir bitten die US-amerikanische Außenministerin, dass sie sich unseres Leides annehmen möge und entsprechenden Druck auf die birmanische Regierung ausübt, damit es einen Waffenstillstand gibt und Verhandlungen auf den Weg gebracht werden, die zu einer Aussöhnung führen“.
Der Beobachter berichtet auch von dem tragischen Schicksal einer 28jährigen Christin, die am vergangenen 28. Oktober verschleppt und von birmanischen Soldaten mehrmals vergewaltigt wurde. Die junge Frau, die eine 14 Monate alte Tochter hat, befindet sich immer noch in den Händen der Militärs. Zuletzt wurde sie vor einem Monat in der Nähe des Militärpostens in Bum Mu gesehen. Unterdessen befürchten die Angehörigen, dass sie getötet worden sein könnte. Aus Angst vor Racheakten der Militärs hat die Familie bisher keine Anzeige erstattet. „Die christliche Glaubensgemeinschaft in Kachin“, so der Beobachter abschließend, „bittet um die Freilassung der jungen Mutter und fordert die Beendigung der Gewalt an Unschuldigen“. (PA) (Fidesdienst, 30/11/2011)


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