ASIEN/PHILIPPINEN - Forum „Justice for Father Tentorio“: „Die Bevölkerung ist gefangen in einem Reich des Schreckens und der Straflosigkeit“

Dienstag, 29 November 2011

Arakan (Fidesdienst) – Zum Abschluss ihrer zweitägigen Wallfahrt in Nord Cotabato auf der Insel Mindanao prangern Ordensleute, Friedenskämpfer und Menschenrechtsaktivisten Einschüchterungsmaßnahmen gegen Vertreter der indigenen Völker und Missionare, Chaos und Leid der Menschen in einem „Reich des Terrors und der Straffreiheit“ an. Die Wallfahrt fand im Gedenken an den am 17. Oktober in Arakan ermordeten aus Italien Stammenden Missionar P. Fausto Tentorio vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen statt und wurde von der Bewegung „Justice for Father Tentorio“ veranstaltet. Wie Vertreter der Bewegung dem Fidesdienst berichten wurde ein Dialog mit der Lokalregierung und der Polizei und mit der lokalen Menschenrechtsorganisation auf dem Weg gebracht, dabei kamen auch die Menschen in Arakan zur Sprache, die um den Verlust des geliebten P. Tentorio trauern, der vor 40 Tagen gewaltsam ums Leben kam. Wie der Claretiner Missionar Arvin Bellen betont „sind Bauern und Lumad weiterhin Opfer der Sondereinheiten der Armee und der Militäroperationen“ auf der Suche nach Mitgliedern der kommunistischen New People’s Army.
„Die Einwohner der Region“, so P. Bellen, „haben vor langer Zeit eine Petition bei den Behörden eingereicht und um den Rückzug der Soldaten gebeten. Bisher gab es keine Antwort. Nach den jüngsten Morden herrscht im Land eine Atmosphäre der Angst. Pastoralerbeiter einer Pfarrei in Arakan und Vertreter der Bauernverbänden werden Opfer von Einschüchterungsmaßnahmen und Missbrauch. Auch P. Pietro Geremia vom Päpstlichen Institut für die Außenmissionen hat bereits Drohungen erhalten“.
„Die Situation“, so der Missionar weiter, „zeigt, dass für Präsident Aquino das Wort Frieden nur eine Farce ist. Die Operation gegen die Aufständischen, Oplan Bayanihan, dient nicht dazu Frieden zu schaffen, sondern sie führt zu Angst und Schrecken unter Lumads und Bauern. So lange die philippinische Armee die Interessen der Grußunternehmer vertritt, wird der so genannte Friedenseinsatz nur zu weiterem Chaos und Leid unter den armen Gemeinschaften führen. So lange die Regierung zulässt, das in Nord Cotabato Terror und Straffreiheit herrschen, wird es keinen wahren Frieden geben.“ Die Bewegung fordert in diesem Zusammenhang „weitere Ermittlungen im Fall Tentorio“ und wünscht eine Zusammenarbeit mit allen sozialen Kräften, darunter auch Vertreter der indigenen Völker und Religionsgemeinschaften im Bemühen um Frieden und Entwicklung in der Region. (PA) (Fidesdienst, 29/11/2011)


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