ASIEN/MYANMAR - Nichtregierungsorganisationen beklagen Kriegsverbrechen unter der ethnischen Minderheit des Kachin-Volkes

Dienstag, 29 November 2011

Bangkok (Fidesdienst) – Wie aus einer Untersuchungen der Nichtregierungsorganisationen „Partners“ und „Christian Solidarity Worldwide“ (CSW) hervorgeht, die auf Augenzeugenberichten aus den Konfliktgebieten beruhen, verübt die birmanische Armee unter den ethnischen Minderheit des Kachin-Volkes im Norden Myanmars schwere Menschenrechtsverstöße.
Die norwegische Nichtregierungsorganisation „Partners“, die in der Region seit 1994 tätig ist, legte ihren Bericht mit dem Titel „Verbrechen in Birma“ in Bangkok vor während ein Besuch der US-amerikanische Außenministerin sich auf einen Besuch im Land bevorsteht. Der Bericht, der dem Fidesdienst vorliegt, umfasst 60 Seiten und dokumentiert anhand von Augenzeugenberichten und Fotographien die Grausamkeit des Bürgerkriegs in der Region. Im Staat Kachin (im Norden Myanmars wurden seit dem vergangenen 9. Juni die Gefechte zwischen der birmanischen Armee und der Unabhängigen Armee der Kachin wieder aufgenommen. Die Mitarbeiter von „Partners“ dokumentieren in ihrem Bericht zahlreiche Verbrechen der birmanischen Armee, darunter willkürliche Hinrichtungen, bewaffnete Übergriffe auf Zivilisten, illegale Festnahmen, Zwangsarbeit, Vertreibung, Beschlagnahme und Verwüstung von Eigentum. „Während man über politische Reformen im Lands spricht, leben ethnische Minderheiten seit Jahrzehnten unter schlimmsten Bedingungen, wobei es zu Verstößen gegen das internationale Recht und gegen die Menschenrechte kommt.“ Nach Schätzungen haben bereits 30.000 Menschen die Region auf der Flucht vor Gewalt verlassen, weshalb die Nichtregierungsorganisation an die amerikanischen Außenministerin Hillary Clinton mit der Bitte appelliert, sich für einen umgehenden Waffenstillstand einzusetzen.
„Christian Solidarity Worldwide“ wandte sich ebenfalls in einem offenen Brief, der dem Fidesdienst vorliegt, an die US-amerikanische Außenministerin, und bittet Hillary Clinton, sie solle „das Regime auffordern, die Übergriffe auf ethnische Minderheiten einzustellen, einen Waffenstillstand auf nationaler Ebene zu erklären, politische Gefangene freizulassen und sich für einen Prozess des Dialogs mit ethnischen Minderheiten und mit der demokratischen Bewegung unter Aung San Suu Kyi einzusetzen“. CSW weist auch auf Episoden sexueller Gewalt, Zwangsarbeit, Folter, Morde und Übergriffe auf Kirchen im Staat Kachin hin und dokumentiert „schwere und anhaltende Menschenrechtsverstöße der birmanischen Arme zu Lasten ethnischer Minderheiten insbesondere im Staat Kachin“. Dabei komme es insbesondere auch zu „Übergriffen auf christliche Pastoren und Priester sowie Kirchen im Staat Kachin, Diskriminierung der muslimischen Rhingya und Festnahmen buddhistischer Mönche“, wobei es sich um offensichtliche Verstöße gegen die Menschenrechte handelt. (PA) (Fidesdienst, 29/11/2011)


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