ASIEN/MYANMAR - Erzbischof von Yangon: „Es gibt einen positiven politischen Wandel im Land: Anerkennung der Rechte aller Religionen wäre wünschenswert“

Donnerstag, 24 November 2011

Yangon (Fidesdienst) – „Wir begrüßen die gegenwärtige Phase der Reformen. Die Regierung sollte nun auch die Religionsvertreter zu Gesprächen über eine Zusammenarbeit bei der Entwicklung des Landes einladen und allen Religionen gleichen Schutz, gleiche Möglichkeiten und Rechte gewähren“, so Erzbischof Charles Maung Bo (sdb) von Yangon zum Fidesdienst. Der Erzbischof von Yangon ist Generalsekretär der Bischofskonferenz von Myanmar.
„Die Einschätzung der Menschen ist positiv und es gibt Signale des Wiedererwachens und größerer Freiheit bei der öffentlichen Meinungsäußerung. Es wurde ein Dialog zwischen der Regierung und der Vorsitzenden der Oppositionspartei, Aung San Suu Kyi, auf den Weg gebracht, die mit ihrer Partei auch an den nächsten Wahlen teilnehmen wird“, so der Erzbischof, „Myanmar wird auch die nächste Vollversammlung des ASEAN im Jahr 2014 veranstalten und dabei den Vorsitz haben“, so der Erzbischof weiter, der daran erinnert, dass die internationale Staatengemeinschaft und die Vereinigten Staaten größeres Interesse an dem Land zeigen und „China sich ruhig verhält“.
In dieser Phase des allgemeinen Wandels wünscht sich Erzbischof Bo von der Regierung Gespräche mit den Religionsvertretern, „damit diese einen effektiven Beitrag zur Entwicklung des Landes leisten können“. Dies würde auch zur Überwindung einer „verschlossenen Mentalität mit Diskriminierung und Einschränkungen gegenüber den Religionen beitragen“, die der Erzbischof als „schwerwiegende Ungerechtigkeit“ bezeichnet. „Wir müssen aus der Vergangenheit lernen und in die Zukunft investieren: der Staat sollte heute allen Religionen gleichen Schutz, gleiche Möglichkeiten und gleiche Rechte garantieren. Wir haben zu lange gelitten. Viele mussten sterben und heute wünschen wir uns vor allem, dass wir unseren christlichen Glauben bezeugen dürfen“, so der Erzbischof weiter.
„Wir begrüßen die Maßnahmen der Regierung in der jüngsten Vergangenheit“, so Erzbischof Bo, „darunter die Freilassung von politischen Gefangenen, den Baustopp für das Projekt des Staudamms in Myitsone, die Zulassung größere Freiräume für Oppositionsparteien. Wir begrüßen eine konstruktive Zusammenarbeit. Von mehr Einheit im Land profitieren alle auf allen Ebenen“.
Obschon nach Jahren des unterdrückenden Regimes „Vorsicht“ geboten sei, so der Erzbischof abschließend, werden die Christen in Myanmar künftig versuchen, einen größeren Beitrag zur Entwicklung zu leisten und ihre Ressourcen und Charismen in den Dienst des Landes zu stellen. (PA) (Fidesdienst, 24/11/2011)


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