AFRIKA/ÄGYPTEN - Beobachter aus kirchlichen Kreisen: „Die Proteste werden von der Polizei mit brutalen Methoden unterdrückt“

Mittwoch, 23 November 2011

Kairo (Fidesdienst) – „Die Auseinandersetzungen auf dem Tahrir-Platz halten an. Es ist eine Art kleiner Bürgerkrieg“, so ein Beobachter aus kirchlichen Kreisen, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden will, zum Fidesdienst. „Paradox ist, dass die Mehrheit in Ägypten so tut als ob nicht wäre, wohingegen in den betroffenen Gebieten ein Bürgerkriegsklima herrscht. Ich sage dies, weil die Polizei neutral sein und dafür sorgen sollte, dass die Proteste friedlich verlaufen, wohingegen sie mit wirklich brutalen Methoden versucht, die Proteste zu unterdrücken“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „Die Polizei schießt mit tödlichen Waffen und es kommt neben Plastikkugeln auch echte Munition zum Einsatz. Dabei schießen die Polizisten den Demonstranten direkt ins Gesicht, so dass einige bereits eines oder sogar beide Augen verloren haben. Außerdem wird Tränengas eingesetzt, dass aggressiver ist als früher. Es starben Menschen, die durch das Gas erstickten. Auf dem Platz protestieren dieselben Menschen, die auch an den Protesten vom 25. Januar (gegen das Mubarak-Regime) teilgenommen haben. Die Muslimbrüder haben sich unterdessen zurückgezogen. Leider gibt es derzeit jedoch keine dritte neutrale Kraft, die in der Lage wäre zwischen den Demonstranten und den Militärs zu vermitteln.“ (LM) (Fidesdienst, 23/11/2011)


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