AFRIKA/SOMALIA - Lagebericht von Caritas Somalia: Regenfälle haben nicht nur positive Auswirkungen

Mittwoch, 23 November 2011

Mogadischu (Fidesdienst) – Die Regenfälle, die vor kurzem in Somalia einsetzten, haben positive und negative Auswirkungen. Wie aus dem jüngsten Lagebericht (Situation Report) von Caritas Somalia hervorgeht, der dem Fidesdienst vorliegt, steigt der Wasserstand der Flüsse, was die die Wiederaufnahme der Bewirtschaftung der Felder ermöglich. Die Regenfälle waren jedoch in einigen Regionen besonders stark, weshalb es dort zu Überschwemmungen kam, die den Maisbestand verwüsteten: die Bauern sahen sich zu einer erneuten Aussaat gezwungen. Gleichsam nehmen Erkrankungen der Atemwege und von dem hohen Wasserstand ausgelöste Infektionskrankheiten, darunter auch Malaria, zu.
Insgesamt überwiegen die positiven Auswirkungen auf die Erntebestände, wobei die Ernte jedoch mit rund 1 bis 2 Monten Verspätung erwartet werden. Trotz der jüngsten Regenfälle bleibt die Lebensmittelsicherheit weiterhin prekär. Ausschlaggebend dafür ist auch der Anstieg der Lebensmittelpreise für Grundnahrungsmittel und die Schwierigkeiten bei der Verteilung der humanitären Hilfsmittel.
Der Notstand wurde in drei somalischen Regionen (Baia, Bakool und Lower Shabelle) von „Hungersnot“ auf „Notlage“ heruntergestuft. Die Einwohner der Region sind nicht mehr akut durch Hungertod gefährdet, doch die Unterernährung ist weiterhin ernst und sollten die humanitären Hilfen reduziert werden, könnte es erneut zu einer Hungersnot kommen. Die Vertriebenen aus Mogadischu und anderen Teilen der Region Middle Shabelle leiden unterdessen weiter unter akuter Hungersnot.
Die Partnerorganisationen der Caritas, die die Hilfsprojekte in Somalia unterstützen, trafen sich vor kurzem in Nairobi zu einer gemeinsamen Tagung unter Vorsitz des und Apostolischen Administrators von Mogadischu, Bischofs Giorgio Bertin von Dschibuti. Bei dem Treffen standen laufende und geplante Hilfsprojekte im Mittelpunkt. Zudem wurden Möglichkeiten der Zusammenarbeit mit somalischen Diasporagemeinden und islamischen Organisationen erörtert. Caritas Italia stellte in diesem Zusammenhang ein Pilotprojekt vor, mit dem Kontakte zur somalischen Diasporagemeinde in Italien auf den Weg gebracht und das Empfinden der im Ausland lebenden Somalier im Hinblick auf die Situation in ihrer Heimat sondiert werden soll. (LM) (Fidesdienst, 23/11/1011)


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