ASIEN/PHILIPPINEN - Paramilitärs wahrscheinlich verantwortlich für den Mord an P. Tentorio: ein von dem Missionar abgelehnter Staudamm wird bald gebaut werden

Freitag, 18 November 2011

Manila (Fidesdienst) – Auf der Suche nach den Verantwortlichen im Fall des Mordes an Pater Fausto Tentorio „muss unter den ehemaligen Mitgliedern der Armee oder der Polizei ermittelt werden, die ausscheiden mussten, weil sie sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben und dann in privaten Sicherheitsdiensten Arbeit fanden, die von pensionierte Militärs organisiert werden. Manche von ihnen arbeiten sogar als Berufskiller“, so P. Shay Cullen, von den Missionaren vom heiligen Columban zum Fidesdienst in einem Kommentar zu dem vor einem Monat am 17. Oktober auf der Insel Mindanao ermordeten aus Italien stammenden Missionar P. Fausto Tentorio vom Päpstlichen Institut für die Außenmission (PIME).
Nach Ansicht von P. Cullen, der seit 1969 in den Philippinen lebt und arbeitet und dort für sein Engagement im sozialen und pastoralen Bereich bekannt ist, handelt es sich bei den Mördern um „erfahrene Berufskiller“.
„Das Leben von P. Tentorio“, so P. Cullen, „wird nicht in Vergessenheit geraten: er hatte sich für die Indios eingesetzt und wollte ihnen helfen, ihren Grundbesitz zu schützen und ihre Rechte gegenüber internationalen Unternehmen zu verteidigen“. Zusammen mit seinem Mitbruder Tullio Favali, habe er „heldenhaftes geleistet, wenn es darum ging, die Umwelt vor dem unersättlichen Appetit der internationalen Unternehmen und den Handelsinteressen der alt eingesessenen Unternehmerfamilien zu schützen, die diese Interessen auf den Philippinen immer noch mit privaten Armeen durchsetzen“.
„P. Tentorio war ein Missionar, der den Märtyrertod starb, weil er sich für Arme und Besitzlose einsetzte. Die Einheimischen werden sich an seine Hilfsbereitschaft, sein Engagement und seine Hingabe an die unterdrückten indigenen Völker erinnern“, so P. Cullen abschließend.
Unterdessen hatte sich Pater Tentorio auch gegen den Bau des Staudamms gewehrt, der durch das Wasserkraftwerk „Pulangui V“ die Provinzen Bukidnon und Cotambato mit 300 Megawatt Strom versorgen soll. Der „Northen Mindano Regional Development Council“ äußerte sich gegenüber dem Engergieministerium positiv im Hinblick auf das Bauprojekt, das nun voraussichtlich bald auf den Weg gebracht wird. P. Fausto hatte darauf hingewiesen, dass durch den Bau des Staudamms Friedhöfe und heilige Stätten sowie Ackerland und Jagdgebiete der Maguindanao und Manobo überschwemmt werden, was die Identität, den Lebensstil und die Kultur von rund 1 Million Indios und 27 Dorfgemeinschaften, für immer auslöschen wird. (PA) (Fidesdienst 18/11/2011)


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