AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Millionen Kinder besuchen keine Grundschule

Dienstag, 15 November 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – Die Grundschulausbildung in der Demokratischen Republik Kongo ist nicht für alle Kinder gewährleistet: über 7 Millionen Kinder im ganzen Land haben noch nie eine Schule besucht, obschon Regierungsmaßnahmen aus dem Jahr 2010 den kostenlosen Grundschulbesuch garantieren. Von den Regierungsmaßnahmen ausgeschlossen sind die Hauptstadt Kinshasa und die Stadt Lubumbashi. Wie aus einer Studie der Regierung hervorgeht, die in Zusammenarbeit mit dem britischen Entwicklungsministerium und dem Kinderhilfswerk UNICEF durchgeführt wurde, sind 25% der Kinder im Grundschulalter und 60% der Erwachsenen von den Maßnahmen nicht erfasst. Zudem wurden in dem afrikanischen Land seit 1960 keine neuen staatlichen Schulen gebaut. In Kinshasa gibt es zum Beispiel viel weniger staatliche Schulen als private Bildungseinrichtungen. Wie die Nichtregierungsorganisation SOS Kinshasa berichtet liegt der Anteil der Privatschulen bei 71% wohingegen nur 29% der Bildungseinrichtungen staatliche Schulen sind. Große Sorge bereitet auch der Lehrermangel in staatlichen Schulen. In den Grundschulen steht im Landesdurchschnitt ein Lehrer je 37 Schüler zur Verfügung, wobei in ländlichen Gegenden die Schülerzahl bei bis zu 100 pro Klasse liegt. Ein weiteres Problem ist die Nutzung von Schulgrundstücken durch Privateinrichtungen. Vor allem in den Städten. Viele staatliche Schulen sind in einem sehr schlechten Zustand: oft fehlen Tafeln und Schulbänke, so dass in einigen Fällen die Kinder auf dem Boden sitzen. Das Land leidet heute noch unter den Folgen der Bürgerkriege in den Jahren von 1996 bis 2003. Hinzu kommen im Osten des Landes die seit Jahrzehnten anhaltende Korruption und schlechte Regierungsführung. (AP) (Fidesdienst, 15/11/2011)


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