AMERIKA/MEXIKO - Kirche und Erziehung: Wertevermittlung zur Gewaltbekämpfung

Mittwoch, 9 November 2011

Mexiko City (Fidesdienst) – In Cuautitlan Izacalli tagt derzeit die 92. Vollversammlung der Mexikanischen Bischofskonferenz (CEM). An der Tagung nehmen rund einhundert Bischöfe und die drei Kardinäle Juan Sandoval Iniguez aus Guadalajara, Norberto Rivera aus Mexiko City und Francisco Robles Monterrey teil. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, wurde bei der Eröffnungssitzung vor allem die Bedeutung der Erziehung und des erzieherischen Prozesses auf der Grundlage der Wertevermittlung hervorgehoben, wenn es darum geht in einem Land, dass von der Gewalt des organisierten Verbrechens gekennzeichnet ist, einen Beitrag zum Frieden zu leisten.
Die Versammlungsarbeiten stehen unter dem Motto „Erziehung durch Evangelisierung und Evangelisierung durch Erziehung“ und wurden mit einem Gottesdienst eröffnet, dem Bischof Sigifredo Noriega von Ensenada vorstand. In seiner Predigt forderte er seine Mitbrüder im Bischofsamt auf, „Stifter der Hoffnung“ zu sein und betonte dabei, dass die Erziehung auf Werte gründen müsse, damit Gewalt eingegrenzt werden kann.
Der Vorsitzende der Mexikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Carlos Aguiar Retes von Tlalnepantla, hob in seiner Begrüßungsansprache hervor, dass dies der richtige Momente sei, um die Fürsprache von Papst Johannes Paul II. für Mexiko zu erbitten, damit die Spirale der Gewalt und des Todes durchbrochen und der Weg des Lebens wieder beschritten werden könne.
Im Verlauf der Arbeiten werden die Bischöfe sich mit der Situation des öffentlichen Bildungssystems in Mexiko befassen und dabei ein Dokument zugrunde legen, das von Experten erarbeitet wurde und auf offiziellen Daten des Bildungsministeriums basiert. Das Dokument, das der Öffentlichkeit noch nicht zugänglich gemacht wurde, erinnert auch an das Engagement der katholischen Kirche im Bildungswesen.
Der Apostolische Nuntius in Mexiko, Erzbischof Christophe Pierre, betonte in seinem Grußwort an die Bischöfe am ersten Tag der Vollversammlung, dass sie durch ihr Engagement im Bildungswesen „der Gesellschaft durch kirchliche Bildungseinrichtungen auf nützliche Weise dienen können und damit zur Glaubensbildung von Menschen beitragen, die eine besondere Verantwortung beim Aufbau der Gesellschaft leisten“. Außerdem könne kirchliche Bildungsarbeit verhindern, dass Gläubigen sich nicht den nihilistischen Tendenzen der postmodernen Kultur unterordnen, sondern vielmehr verstehen, dass sie durch eine Überwindung der Krise im Bildungswesen auch Misstrauen und Hass überwinden können, die charakteristische Eigenschaften unserer heutigen Zivilisation zu sein scheinen“. (CE) (Fidesdienst, 09/11/2011)


Teilen: