AMERIKA/BOLIVIEN - Menschenhandel nimmt zu: in drei Monaten wurden insgesamt 37 Kinder verschleppt

Donnerstag, 3 November 2011

Sucre (Fidesdienst) – Im Laufe von drei Monaten wurden von insgesamt 75 als vermisst gemeldeten Kindern in Sucre nur 38 wieder gefunden. Dies lässt vermuten, dass die Restlichen Opfer des Menschenhandels wurden. Die Fälle werden von der Abteilung Jungend und Familie der Sondereinheit für die Kriminalitätsbekämpfung (FELCC) betreut und beziehen sich auf die Monate zwischen Juli und September dieses Jahres. Frau Susana Rivas, die die Abteilung leitet, veröffentlichte die Daten bei einem Workshop, bei dem sich die Teilnehmer am 1. November zur zur Debatte über die neuen gesetzlichen Bestimmungen im Zusammenhang mit dem Menschenhandel trafen.
Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, betonte die Polizeibeamtin, dass man bei den Vermissten davon ausgehen könne, dass diese Opfer des Menschenhandels wurden und forderte öffentliche und private Institutionen auf, sich zu „strategischen Bündnissen“ zusammen zu schließen. Frau Rivas schloss auch nicht aus, dass die verschleppten Kinder „in der Arbeitswelt oder zu Sexgeschäften ausgebeutet werden“. Auf der anderen Seite beklagte sie, dass diese Kinder „leicht von der Provinz in die Stadt und von dort aus in andere Teile des Landes gebracht werden können, da die zuständigen Institutionen keine ausreichende Kontrolle ausüben“.
Vertreter von öffentlichen und privaten Einrichtungen zum Schutz der Menschenrechte in Chuquisaca trafen sich am 1. November zur Erörterung der neuen Bestimmungen zur Bekämpfung des Menschenhandels. José Rocha vom Konsortium für Jugendschutz (CONBOJUV) bezeichnete das Treffen als Gelegenheit dazu „sich selbst als Hauptakteure und Mitwirkende an der Formulierung neuer Bestimmungen zu verstehen“. (CE) (Fidesdienst, 03/11/2011)


Teilen: