San Pedro Sula (Fidesdienst) – Die Welle der Gewalt, die überall im Land zu Blutvergießen führt, verurteilt der Erzbischof von Tegucigalpa, Kardinal Oscar Andres Rodriguez Maradiaga, der betont: „Die Krise ist ernst und es handelt sich dabei nicht nur um eine Wirtschaftskrise sondern vor allem um eine Krise der Moral. Wenn man den Respekt für das Leben verliert, wenn man aus irgendeinem Grund bereit ist, andere Menschen zu töten, dann steht man auf der Seite des Unrechts“. Dabei beklagt der Kardinal, dass das Gebot „Du sollst nicht töten“ vollständig in Vergessenheit geraten zu sein scheint, so dass vor allem junge Menschen sich oft Killerbanden anschließend.
„Viele Regierungen vergessen ein grundlegendes Prinzip des Christentums, d.h. das Gemeinwohl, das uns daran erinnert, dass wir nicht nur an unser eigenes Wohl denken sollen, sondern an das der ganzen Gemeinschaft. Wenn Politiker gewählt werden, damit sie ein Land regieren, dann sollten sie sich vor allem darum bemühen, sich in den Dienst aller Bürger zu stellen“, so der Kardinal weiter.
Zur Krise des Bildungswesens in Mexiko betont Kardinal Rodriguez Maradiago: „Es handelt sich nicht nur um eine Frage der Gehälter, sondern es ist ein Mentalitätswandel notwendig. Es ist richtig, dass ein Lehrer angemessen bezahlt werden muss, dies ist allgemein verständlich, doch gleichsam müssen sich Lehrer auch für die Bildung verantwortlich fühlen und dürfen nicht zulassen, das diese für viele Kinder und Jugendliche nicht gewährleistet ist.“
Der Kardinal äußerte sich in diesem Sinne bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung der Stiftung „Nutre Hogar“, die am 8. September in San Pedro Sula (rund 180 Kilometer von Tegucigalpa entfernt) stattfand. Die Stiftung engagiert sich vor allem für die Bekämpfung der Unterernährung bei Kindern in Mexiko. Bei der Veranstaltung ergriff auch der Präsident von Panama, Ricardo Martinelli, das Wort. „Ich würde mich freuen, wenn die Stiftung „Nutre Hogar“ nach diesem Abend in der Lage wäre, mehr Kinder zu betreuen, denn die Zukunft eines Kindes hängt vor allem von einer guten Ernährung ab“, so der Kardinal abschließend. Im Rahmen ihrer Hilfsprogramme betreut die Stiftung normalerweise 100 Kinder, derzeit können infolge fehlender finanzieller Mittel nur 30 Kinder versorgt werden. (CE) (Fidesdienst, 12/09/2011)