AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Erzbischof von Kinshasa verurteilt Gewalt im Vorfeld der Wahl

Donnerstag, 8 September 2011

Kinshasa (Fidesdienst) – „Wir verurteilen diese Gewalt mit Nachdruck“, so der Erzbischof von Kinshasa, Kardinal Laurent Monsengwo Pasinya, in einer Verlautbarung zur Gewalt im Vorfeld der Wahl, die dem Fidesdienst vorliegt. In der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo kam es in den vergangenen Tagen zu schweren Zwischenfällen. Insbesondere in der Nacht vom 5. auf den 6. September steckten Unbekannte die Büroräume von Radio Lisanga Television (RLTV) in Brand. Der Radiosender ist Eigentum eines Oppositionspolitikers. Zur selben Zeit wurden auch der Sitz der Oppositionspartei „Union pour la Démocratie et le Progrès Social (UDPS)“ sowie ein Büro der Regierungspartei „Parti du Peuple pour la Reconstruction de la Democratie (PPRD)“ geplündert. Am Tag danach kam ein Demonstrant bei Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Anhängern der UDPS ums Leben. Mehrere Demonstranten wurden verletzt. Die Spannung im Land nimmt mit Blick auf die Präsidentschafts- und Parlamentswahl im November dieses Jahres zu.
Daran erinnert Kardinal Monsengwo in seiner Verlautbarung: „In den vergangenen Tagen kam es zu Zwischenfällen, die den sozialen Frieden und den Wahlprozess, von dem wir alle hoffen, dass er demokratisch, transparent und friedlich sein wird, stören“. Der Kardinal fährt fort: „Aktivisten verschiedener Parteien setzten Büros der anderen Parteien und eines lokalen Radiosenders in Brand. Es besteht kein Zweifel daran, dass solche Handlungen die Spannung im Land wachsen lassen und die Aufmerksamkeit der Bürger von den wahren Problemen, die eine rasche Lösung erfordern, ablenken.“
„Aus diesem Grund“, heißt es in der Verlautbarung des Erzbischofs von Kinshasa weiter, „verurteilen wir solche gewaltsamen Taten mit Nachdruck. Wir fordern alle Seiten sowie auch die Ordnungskräfte auf, die Ruhe zu bewahren und unnötige Provokationen zu vermeiden“. „Die Wahlen sollen nicht zu einem Kampf werden, zu dem man sich rüsten muss“, so Kardinal Monsengwo abschließen, „sondern es geht um eine zivile Handlung, in deren Rahmen die Bürger die eigenen Vertreter auf der Grundlage der jeweiligen Wahlprogramme wählen, die zur Entwicklung des Landes beitragen sollen.“ (LM) (Fidesdienst, 08/09/2011)


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