AFRIKA/Ägypten - “Man tappt im Dunkeln, es ist schwer voraus zu sehen, wie sich die Lage weiter entwickelt“, erklärt ein Missionar aus Kairo Kairo (Ägypten)- “Man gtappt im Dunkeln; niemand weiß, welchen Weg Ägypten einschlagen wird“ erklärte P. Luciano Verdoscia, ein Combonianer-Missionar aus Kairo

Freitag, 29 Juli 2011

Kairo (Ägypten)- “Man gtappt im Dunkeln; niemand weiß, welchen Weg Ägypten einschlagen wird“ erklärte P. Luciano Verdoscia, ein Combonianer-Missionar aus Kairo gegenüber dem Fidesdienst. In der ägyptischen Hauptstadt demonstrierten auch heute wieder zehntausende von Menschen gegen den von den Muslimbrüdern lancierten Appell. An der Demonstration beteiligten ca. 15 politische Laien- Gruppierungen und auch einige koptische.
Auf dem Platz waren Slogans zu hören wie „Islam, Islam, wir wollen keinen freiheitlichen Staat“ oder „das Volk will die Anwendung der Sharia“ und „Islam, weder Westen noch Osten“; dazu gesellen sich politische Forderungen wie den ehemaligen Präsidenten Hosni Mubarak zu verurteilen (diese Forderung erheben auch die laizistischen Gegner der vom Militär geschützten Übergangsregierung).
„In den vergangenen Tagen war es zu Zusammenstößen zwischen jungen Frevolutionären und einigen Mitgliedern der Muslimbrüderschaft gekommen“, erinnerte P. Luciano.
„Die jungen Protagonisten der Revolution der letzten Monate (die Präsident Mubabark zum Rücktritt gezwungen hatte) möchten eine demokratischere Regierung“, erklärte P. Luciano. „Diese jungen Menschen sind Städter und durchaus in der Lage die modernen Kommunikationsmittel, wie social network, zu handhaben.“ „Andererseits – fuhr P. Luciano fort – verfügen die Muslimbrüder über eine nicht unbedeutende Organisationsfähigkeit, und sie appellieren vor allem an die religiöse Identität der Menschen. Man muss auch bedenken, dass noch ein Großteil der ägyptischen Bevölkerung in ländlichen Gegenden lebt. Diese Menschen haben keine Bildung, und ihre Identität ist eben die religiöse.“
„Die Revolution hat es geschafft das autoritäre System Mubaraks zu zerstören, aber noch haben wir keine klare Vorstellung darüber, was aus Ägypten werden wird. Man tappt im Dunkeln“, schloss P. Luciano (L.M.) ( Fidesdienst 29/7/2011)


Teilen: