ASIEN/INDONESIEN - Dialogbereitschaft ist insbesondere auch gegenüber radikalen Gruppen notwendig

Dienstag, 7 Juni 2011

Jakarta (Fidesdienst) – Dialog heißt das „Schlüsselwort“ bei den Beziehungen zwischen den Religionen und in der indonesischen Gesellschaft allgemein, insbesondere dort, wo es zu Spannungen kommt: dies betont das „Jakarta Christian Communication Forum“, in dem sich verschiedene christliche Konfessionen zusammenschließen. Zum Ende des „Ökumenemonats“ (Mai) veranstaltete das Forum eine Treffen zum Thema „Toleranz zwischen den Glaubensgemeinschaften in einem pluralistischen Land: Schlüssel zu Frieden und Entwicklung“. Wie Beobachter aus Kreisen der katholischen Ortskirche dem Fidesdienst berichten, betonten rund 160 teilnehmende christliche Religionsvertreter die Bedeutung einer dialogbereiten und toleranten Haltung, wenn es darum geht, Spannungen zu überwinden und Frieden und Harmonie im Land aufzubauen.
Auch Din Syamsuddin von der muslimischen Organisation „Muhammadiyah“ (mit fund über 30 Millionen Anhängern die zweitgrößte ihrer Art in Indonesien), der auf der Rednerliste stand, betonte die Dringlichkeit des Dialogs, „auch mit radikalen Gruppen“, wobei sowohl Christen als auch Muslime sich auch mit dem Problem des Extremismus in den eigenen Reihen befassen sollten.
Die Existenz radikaler Gruppen und interreligiöser Spannungen sei derzeit ein noch ungelöstes Problem, so die Tagungsteilnehmer. Derartige Spannungen gebe es insbesondere auch in den Stadtrandgebieten der großen Metropole Jakarta, wo die Mittlerrolle der Regierung von grundlegender Bedeutung sei: da der „Dialog auch eine Frage des nationalen Interesses ist“.
Pastor Andrew Yewangoe von der „Indonesischen Gemeinschaft der Kirchen“ erinnerte aber auch daran, dass die Kirchen vom Staat unabhängig sein sollten, da „die Kirche im Dienste des Staates ihre prophetische Stimme verliert“, mit der sie die Werte des Evangeliums, darunter Frieden, Harmonie, Versöhnung und Nächstenliebe verkündet. (PA) (Fidesdienst, 07/06/2011)


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