ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe: „Im Hinblick auf das Gesetz zur reproduktiven Gesundheit werden wir an unseren Prinzipien festhalten“

Donnerstag, 19 Mai 2011

Manila (Fidesdienst) – Der Dialog zwischen der katholischen Kirche und der philippinischen Regierung im Hinblick auf das Dokument zur reproduktiven Gesundheit wurde abgebrochen, da die Voraussetzungen für weitere Gespräche nicht gegeben sind. „Wir halten an unseren Prinzipien und Werten fest“, so die Philippinische Bischofskonferenz in einem Schrieben an die Regierung, das dem Fidesdienst vorliegt. Die Kirche wird sich zukünftig nicht an den Gesprächen über das strittige Dokument beteiligen, das dem philippinischen Parlament derzeit zur Debatte vorliegt. In dem Schreiben, das der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Bischof Nereo Odchimar von Tandag, unterzeichnet erläutert die Kirche die eigene Position zu dem Thema und bestätigt offizielle die Absicht an keinen weiteren Gesprächen mit der Delegation des Präsidentenamtes teilzunehmen.
Die Bischöfe danken „für die Gelegenheit des Studium möglicher Bereiche der Zusammenarbeit im Interesse der Bevölkerung“, doch sie betonten auch, dass man an einem Punkt angelangt sei, an dem „wir an unserer Lehre und unseren Prinzipien festhalten müssen, wie es unsere Sendung von unser verlangt“. Die Bischöfe versichern auf der anderen Seite, man werde weiterhin für den Präsidenten Benigno Aquino und dessen Regierung beten und auf eine Lösung der strittigen Fragen mit Blick auf das Gemeinwohl vertrauen.
Der Dialog zwischen der Kirche und der Regierung befindet sich in einer Sackgasse, seit der Präsident eine Listet mit „fünf unverzichtbaren Punkten“ bekannt gab, von denen einige nach Aussage der Bischöfe nicht mit den „Prinzipien der katholischen Lehre vereinbar sind“. Bei den fünf Punkten der Regierung handelt es sich um: Ablehnung von Abreibungen; Recht für Paare auf freie Wahl bei der eigenen Familienplanung; Respekt der Rechte der Individuen auf ein Handeln nach dem eigenen moralischen und religiöse Gewissen, mit Blick auf die Heiligkeit des menschlichen Wesens; staatliche Verantwortung für eine korrekte Information unter armen und benachteiligten Paaren; Bereitstellung staatliche Informationen über natürliche Empfängnisverhütung und ‚moderne Methoden’ als gleichwertig und gleichzeitig zur Verfügung stehend. Unter ‚moderne’ Verhütungsmethoden versteht die Regierung künstliche Verhütungsmittel und Kondome, etc.
Unterdessen ziehen Lebensschutzbewegungen auf den Philippinen im Rahmen ihrer Aufklärungskampagne (vgl. Fidesdienst vom 17/05/2011) zunehmend auch die Idee des „zivilen Ungehorsams“ in Betracht, der auch die Verweigerung von Steuerzahlungen umfasst, und zur Anwendung kommen soll, sollte das neue Gesetz gebilligt werden. (PA) (Fidesdienst, 19/05/2011)


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