ASIEN/PHILIPPINEN - Bischöfe: „Regierung ist nicht wirklich dialogbereit sondern Opfer wirtschaftlicher Interessen und externer Lobbys“

Dienstag, 17 Mai 2011

Manila (Fidesdienst) – Staatspräsident Benigno Aquino „erklärt zwar die eigene Dialogbereitschaft, um dann an seinen Positionen festzuhalten und er zeigt keine Absicht etwas daran zu ändern“; „seine Politik ist von Wirtschaftslobbys beeinflusst und Opfer externer Druckausübung durch weitgehende Finanzierung der philippinischen Politik der Bevölkerungskontrolle“: aus diesem Grund hat die Kirche auf den Philippinen den Konferenztische der Verhandlungen über das „Dokument zur Reproduktiven Gesundheit (RH Bill)“ verlassen. Dies erklärt Erzbischof Leonardo Legaspi (op) von Caceres im Interview mit dem Fidesdienst. Die Position der Philippinischen Bischofskonferenz hat er in einem Hirtenbrief erläutert, der am vergangenen Sonntag in allen Kirchen des Landes verlesen wurde. Darin erklärte er, weshalb die katholische Kirche den Dialog beendet hat und eine eigene Aufklärungskampagne auf den Weg bringen will, „damit das Land den Gesetzgebern sagt, das die Billigung der RH Bill und eine Politik, die das Leben missachtet, für das Land nicht gut ist.“
„Wir Bischöfe“, so Erzbischof Legaspi zum Fidesdienst, „vertreten eine einheitliche Position und sehen gegenwärtig keinen Verhandlungsspielraum. Der Präsident beharrt auf seine fünf Punkte, die mit der Soziallehre der Kirche nicht vereinbar sind“, so Erzbischof Legaspi, der darauf hinweist, dass „der Gesetzentwurf auch positive Elemente enthält, die wir erhalten wollen, während andere geändert werden müssen, doch die Regierung ist nicht verhandlungsbereit“.
„Vor der Entwurf zum Gesetz wird sind verschiedene Schritte notwendig“, so der Erzbischof weiter, „die Billigung durch den Kongress und danach durch den Senat, die Unterschrift des Präsidenten und die Formulierung der Anwendungsbestimmungen: der Weg ist also noch lang und unsere Kampagne kann dementsprechend lange dauern. Wir hoffen, dass wir die Verabschiedung in dieser Zeit verhindern können. Schließlich gäbe es auch noch die Möglichkeit einer Berufungsklage beim Verfassungsgericht“, so der Erzbischof, der mitteilt, dass die Bischöfe unterdessen alle Gläubigen in dieser für das Land schwierigen Übergangszeit zu beten und sich aktiv zu engagieren.
Der Gesetzentwurf ist seit Januar Gegenstand einer öffentlichen Debatte. In ihrem Hirtenbrief vom 15. Mai erklären die Bischöfe, weshalb sie den RH Bill ablehnen: das Gesetz „fördert und legalisiert Verhütungsmittel“. Diese „haben bekannter Weise eine Reihe von Auswirkungen auf das menschliche Lebe, vor allem bei Müttern und solchen die es noch werden wollen sowie auf das ungeborene Leben“. Außerdem führten Verhütungsmittel „zum Entstehen einer Mentalität und eines Wertesystems, die auf Säkularisierung, Materialismus, Hedonismus und Individualismus basieren“.
Wie Lebensschützer betonten wurde die philippinische Regierung bereits mit Beträgen in Höhe von rund 900 Millionen Dollar von Organisationen wie UNFPA, USAID, AUSAID unterstützt, die unter dem Vorwand der „Verwirklichung der Millenniumsziele und der Programme zur Armutsbekämpfung“ verteilt wurden. (PA) (Fidesdienst, 17/05/2011)


Teilen: