AMERIKA/BOLIVIEN - Bischöfe zu ihrem Hirtenbrief: „Maßnahmen der Regierung zur Bekämpfung des Drogenhandels reichen nicht aus: die ganze Gesellschaft muss sich daran beteiligen“

Montag, 18 April 2011

La Paz (Fidesdienst) – Wenige Tage nach der Veröffentlichung eines gemeinsamen Hirtenbriefs der Bischöfe an die bolivianische Bevölkerung (vgl. Fidesdienst vom 14/04/2011) baten die Presse und verschiedene Bürgergruppen um Klärung. Wie aus einer Mitteilung der Erzdiözese Cochabamba hervorgeht, hat die Presse im In- und Ausland vor allem Zweifel im Zusammenhang mit einer Formulierung zur „nicht ausreichenden Aktion“ der Regierung im Kampf gegen den Drogenhandel, die als Kritik der Bischöfe an Staatspräsident Morales ausgelegt wurde.
Um diese Zweifel aus dem Weg zu räumen, erläuterte der Generalsekretär der Bischofskonferenz und Weihbischof von La Paz, Oscar Aparicio den Standpunkt der Kirche. Dabei betonte er dass, dem Hirtenbrief vor allem die Vision der Kirche und deren Sendung zugrunde lägen. Der Hirtenbrief befasse sich mit verschiedenen Aspekten des sozialen, politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Lebens und der Volkswirtschaft des Landes. „Der Hirtenbrief ist sehr umfassend, doch alle Themen, mit denen wir uns befassen werden im Detail erläutert“, so der Bischof. Der Hirtenbrief solle die Hoffnung neu beleben und die Menschen zum Engagement für einen Wandel im Land anregen.
Zum Thema Drogenhandel betonte der Bischof, dass diese Frage alle betreffe: „Alle müssen wir für die Bekämpfung dieses Übels eintreten: es geht um einen Appell an die Regierung, die Institutionen und die einzelnen Bürger, damit jeder sich das Engagement bei der Bekämpfung des Drogenhandels zu eigen macht…“.
Der Untersekretär der Bischofskonferenz, Prälat Scarpellini, fügte hinzu, dass die Kirche alle Komponenten der Gesellschaft, von der Regierung bis zu den Bürgerbewegungen und Bildungseinrichtungen auffordert, Mechanismen und Strategien zur Bekämpfung des Drogenhandels zu entwickeln: „Wir appellieren mit unsere Bitte um Engagement bei der Bekämpfung des Drogenhandels an die Gesellschaft als Ganze“.
Bischof Aparicio erinnert abschließend auch daran, dass der Hirtenbrief auch eine Selbstkritik der katholischen Kirche enthalte, in deren Inneren es verschiedene Standpunkte gebe, die aber geeint sei durch die Liebe zu Christus und bei der Erfüllung der eigenen Sendung. (CE) (Fidesdienst, 18/04/2011)


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