AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Missionare denunzieren: „Staatengemeinschaf schaut der Gewalt im Osten des Kongo untätig zu“

Freitag, 10 Dezember 2010

Kinshasa (Fidesdienst) – „Das Drama im Osten der Demokratischen Republik Kongo nimmt kein Ende und die internationale Staatengemeinschaft schaut machtlos, gleichgültig und untätig zu oder ist sogar mitschuldig“, heißt es in einem Schreiben des Netzwerks „Rete Pace per il Kongo“ der Missionare in der Demokratischen Republik Kongo.
„Morde, Vergewaltigungen, bewaffnete Angriffe und Plünderungen sind Teil einer langen Liste von Verbrechen unter denen die wehrlose und kraftlose Zivilbevölkerung leidet, es sind die verheerenden Folgen finsterer Waffengeschäfte und der illegalen Ausbeutung der Bodenschätze“, so die Missionare. Erst vor kurzem hatte Bischof Mélcheisédech Sikuli Paluku von Butembo-Beni gemeinsam mit den Priester vor der „Gefahr eines Völkermords“ gewarnt (vgl. Fidesdienst vom 27. November 2010).
„Man weiß, dass die Politik der westlichen Ländern unter dem Einfluss finanzieller und wirtschaftlicher Interessen steht. Aus diesem Grund fürchtet sich die internationale Staatengemeinschaft, für die die Ressourcen aus der Demokratischen Republik Kongo bestimmt sind, vor Auseinandersetzungen mit den internationalen Förderunternehmen, die eigentlichen Inhaber der Macht, und schaut der Tragödie im Osten der Demokratischen Republik Kongo tatenlos zu. Zar hat der amerikanischen Kongress ein Gesetz gebilligt, das den Import von Mineralien verhindern soll, hinter denen sich bewaffnete Gruppen verbergen und deshalb von den amerikanischen Unternehmen verlangt, dass sie die Herkunft der Mineralien aus der Demokratischen Republik Kongo dokumentieren, doch das ist nur ein kleiner Fortschritt und wir stehen noch ganz am Anfang“, so das Netzwerk „Rete Pace per il Congo“.
Am 26. November veranstaltete das Netzwerk unterdessen in Parma (Italien) eine Tagung zum Thema „Das Schweigen im Kongo enthüllen. Massaker und Ausbeutung der Bodenschätze in der Demokratischen Republik Kongo im letzten UN-Bericht.“ Der Bereicht der Vereinten Nationen wurde am 1. Oktober veröffentlicht und befasst sich mit Menschenrechtsverstößen in der Demokratischen Republik Kongo in der Zeit von 1993 bis 2003. Im Rahmen der Veranstaltung schilderte Mathilde Muhindo Mwamini, ehemalige kongolesische Abgeordnete, die sich für die Rechte der Frauen in Bukavu (Südkivu, Demokratische Republik Kongo) einsetzt, die dramatische Lage der Frauen im Osten der Demokratischen Republik Kongo, die als Zielscheibe der Kriegsgewalt vergewaltigt und missbraucht werden. Damit wolle man die gesamte Bevölkerung demütigen und deren Zukunft vernichten, so die Frauenrechtlerin. (LM) (Fidesdienst, 10/12/2010)


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