Bello (Fidesdienst) – Nach einem Erdrutsch, der von den heftigen Regenfällen der vergangenen Tage ausgelöst wurde, wurden unter den Trümmern und den Schlammassen in der kolumbianischen Kleinstadt Bello am Stadtrand von Medellin (im Nordwesten Kolumbiens) an verschiedenen Orten insgesamt 24 Leichen gefunden, darunter 10 Kinder. Die Regierung erklärte für die betroffenen Gebiete den Notstand. Insgesamt werden noch mindestens 100 Personen vermisst.
Nach offiziellen Angaben der Behörden werden die Suchaktionen so lange fortgeführt, wie die atmosphärischen Bedingen es zulassen.
Bei dem Erdrutsch wurden im Stadtteil La Gabielle mindestens 40 Häuser von den Erdmassen mitgerissen. Wie das Innenministerium mitteilt, starben infolge der heftigen Regenfälle bisher insgesamt 194 Menschen, 248 wurden verletzt. Insgesamt wurden infolge der heftigsten Regenfälle der vergangenen 10 Jahre in 28 der insgesamt 32 Verwaltungsbezirke des Landes 1,6 Millionen Menschen obdachlos. Die Regierung teilte auch mit, dass die verursachten Schäden auf über 1 Milliarde Dollar geschätzt werden.
Die humanitäre Tragödie von einem in Kolumbien nie gekannten Ausmaß könnte nach Aussage von Präsident Juan Manuel Santos dazu führen, dass insgesamt rund 2 Millionen Menschen (4,3% der Bevölkerung) keine Wohnung mehr haben.
Erzbischof Ricardo Tobon Restrepo bat die Bürger des Landes in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Aciprensa um Hilfsbereitschaft. „Bei vielen der Betroffenen handelt es sich um Bauern, die infolge der Gewalt aus ihrer Heimat vertrieben wurden und sich in Gegenden niederließen, die unter geologischen Gesichtspunkten nicht geeignet sind und wo es keine geregelte städtische Entwicklung gibt“, so der Erzbischof. (CE) (Fidesdienst 07/12/2010)