AMERIKA/MEXIKO - Viele Zuwanderer aus Mittelamerika werden vermisst

Mittwoch, 17 November 2010

Mexiko City (Fidesdienst) – Die Erzdiözese Mexiko City veröffentlichte vor kurzem einen Artikel zur dramatischen Situation der Auswanderer aus Mittelamerika, den der Fidesdienst in Auszügen wiedergibt:
„Vor wenigen Tagen kam eine Gruppe von lateinamerikanischen Auswanderern in der Basilika von Guadalupe, bei denen es sich vorwiegend um Mütter handelte, die für ihre Söhne beteten, die seit der Auswanderung auf der Durchreise durch Mexiko vermisst werden. Im Anschluss besuchten sie die Abgeordnetenkammer, wo sie um eine Verbesserung der Zuwanderungsgesetze baten, die garantieren sollen, dass illegale Auswanderer nicht länger als Kriminelle oder Verbrecher behandelt werden“, heißt es in dem Text. Das Anliegen sei auch in Puerto Vallarta bei einer Versammlung der Vereinten Nationen vorgetragen worden.
„Das Gebet zur Gottesmutter von Guadalupe zeigt, dass die Völker Mittelamerikas auf die göttliche Vorsehung vertrauen. Der Besuch bei den Abgeordneten und den Vereinten Nationen stellt unter Beweis, dass wir mehr Gerechtigkeit in der Region brauchen. Die Verzweiflung darüber, dass man nichts über das Schicksal der eigenen Söhne, Brüder oder Väter weis verdeutlicht das niemand diesen Menschen gehör schenkt.“
„In unserem Land“, heißt es in dem von der Erzdiözese veröffentlichten Text, „gibt es viele Beispiele großherziger Hilfsbereitschaft. Viele Einrichtungen der Kirche von Chiapas bis zur nördlichen Landesgrenze bieten unverzügliche Hilfe an. Doch leider gibt es auch die andere Seite der Medaille: Ausbeutung, Erpressung, Entführungen und sogar Morde an Menschen, die unser Staatsgebiet durchqueren. Das Blutbad, dass vor einigen Monaten in Tamaulipas stattfand (vgl. Fidesdienst vom 27. August 2010) ist nur eine der Episoden authentischer Kriminalität, zu denen es immer wieder kommt.“
„Wie ist es möglich, dass die mexikanische Regierung nicht in der Lage ist, solchen menschlichen Tragödien durch eine bessere Einwanderungspolitik an der Südgrenze vorzubeugen?“, fragt sich der Autor des Artikels abschließend, „Wie ist es möglich, dass unsere Gesetzgeber nichts tun, um dieses zunehmende Problem zu lösen. Man beklagt sich einerseits darüber, wie unsere Mitbürger in den Vereinigten Staaten behandelt werden, doch man tut nichts, um den Missbrauch von Zuwanderern aus Mittelamerika zu verhindern“. (CE) (Fidesdienst, 17/11/2010)


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